Reisevorbereitungen

Dezember 2021

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Zum Vergrößern: Karte anklicken

Es ist jetzt schon zwei Jahre her, dass wir zu einer Kreuzfahrt in See gestochen sind.
Es war am 21. Dezember 2019, als wir auf der ARTANIA in Hamburg zu einer Weltreise aufgebrochen sind, die bis zum 9. Mai 2020, also 141 Tage, dauern sollte.
Aber durch Corona kam alles anders.
Am 14. März 2020 in Sydney/Australien gab die Reiseleitung bekannt, dass die Weltreise abgebrochen wird und die ARTANIA direkt nach Bremerhaven zurückfahren wird.
Wegen Corona wurden nach und nach überall auf der Welt die Häfen geschlossen, sodass eine Fortsetzung der Weltreise tatsächlich keinen Sinn mehr gemacht hätte.
Die Passagiere konnten entscheiden, ob sie sofort von Sydney nach Hause fliegen oder mit der ARTANIA gemächlich nach Bremerhaven zurück schippern wollten.
Wir entschieden uns für die Rückreise mit ARTANIA, die ca. 4 Wochen dauern sollte.
Die ARTANIA lag noch einige Tage in Sydney, um Lebensmittel und Treibstoff zu bunkern und am 18.3.2020 hieß es "Leinen Los – Kurs Bremerhaven!“.
Allerdings war einige Tage später, nämlich am 25. März, Schluss mit lustig. Da einige Passagiere Fieber und grippeähnliche Symptome aufgewiesen hatten, wurden in Fremantle/Australien, wo wir noch mal Treibstoff nachtanken wollten, bei den fiebrigen Patienten Coronatests durchgeführt und am heutigen Tag meldete das Labor in Fremantle: "Test positiv!“.
Wir Passagiere wurden in Quarantäne auf unsere Kabinen geschickt und nach einigen Tagen der Ungewissheit wie es weitergehen sollte gelang es Phoenix, mit Hilfe des Auswärtigen Amts, alle Passagiere am 29.3.2020 mit vier Charterflugzeugen von Condor aus Fremantle nach Frankfurt zu evakuieren.
Das Ganze habe ich sehr ausführlich in meinem Reiseblog "Einmal um die Welt - diesmal ostwärts“ geschildert.

Reiseblog 2019 2020
Hier der Link zum Blog: https://2020.pehoelzer.de.

 

Zum Zeitpunkt des Abbruchs dieser Weltreise 2019/2020 hatten wir bereits zwei weitere große Reisen mit ARTANIA gebucht, nämlich
- “Rund um Afrika“ (Dezember 2020 bis April 2021) und
- “Weltumrundung mit MS Artania“ (Dezember 2021 bis Mail 2022).
Die Afrikareise wurde von Phoenix im Oktober 2020 abgesagt; die Absage der Weltumrundung erfolgte dann im August 2021. Beide Reisen wurden um jeweils 2 Jahre verschoben.

Verständlich, dass wir durch die Absagen und der Abstinenz von Seefahrt und Planken unter den Füßen doch unter starken Entzugserscheinungen litten, sodass wir uns im September 2021 entschlossen, die Reise "Weihnachten und Neujahr im sonnigen Süden“ auf der ARTANIA zu buchen.
In 24 Tagen von Hamburg über Spanien und Portugal, mit einem Abstecher nach Agadir/Marokko zu den Kanaren und wieder zurück.
Zur Zeit dieser Buchung dachte niemand (zumindest wir nicht) so richtig an die 4. Corona-Welle. Außerdem hat Phoenix für die Kreuzfahrten ein umfangreiches Hygienekonzept auf den Schiffen installiert, was uns überzeugt hatte, ohne allzu große Bedenken diese Reise zu buchen.

Heute (11. Dezember 2021) sieht das etwas anders aus. Ob wir heute immer noch buchen würden? Fraglich!
Aber stornieren wäre auch nicht so prickelnd, schließlich freuen wir uns ja wie die Schneekönige, wieder Schiff fahren zu können. Zudem betragen die Stornierungskosten so kurz vor Reisebeginn 85 % des Reisepreises, die auch nicht durch die Reiserücktrittsversicherung gedeckt sind.

Ob vielleicht Phoenix die Reise doch noch absagen wird, ist auch nicht von der Hand zu weisen.
Die vorherige geplante Reise der ARTANIA (30.11 – 19.12.2021), mit einem ähnlichen Routenverlauf wie dem unsrigen, wurde von Phoenix wenige Stunden vor Abfahrt am 30.11. gecancelt. Bei der Ankunft in Bremerhaven wurden nämlich 10 Besatzungsmitglieder und 2 Passagiere positiv auf Corona getestet.
Zum Zeitpunkt der Absage waren die meisten Passagiere bereits in Bremerhaven angereist bzw. befanden sich auf der Anreise.
Diese sehr kurzfristige Absage von Phoenix wurde in den sozialen Medien heiß diskutiert.
Die einen wussten, dass Behörden kurzfristig ein Auslaufen untersagt hätten. Andere wussten, dass die Absage alleinige Entscheidung von Phoenix gewesen wäre.
Woher diese Schreiberlinge ihr Wissen oder Unwissen bezogen, blieb weitgehend im Dunkeln.
Seltsam ist aber tatsächlich, dass es bereits während der Reise Coronafälle gegeben hat und in Lissabon Infizierte von Bord gingen bzw. gehen mussten. Warum nicht da schon die Reise abgebrochen wurde bzw. warum die Reise fortgesetzt werden konnte, ist mir bis heute nicht bekannt. Da konnte mir bisher auch Facebook nicht weiterhelfen.

Soviel der Blick zurück. Aber wie wird die kommende Reise?
Noch liegt die ARTANIA in Bremerhaven, da sie ja die Reise, die am 30.11. starten sollte, nicht angetreten hat, die aber in Hamburg hätte enden sollen und wo unsere Reise beginnen soll.
Aber ich bin zuversichtlich, dass jemand von der Reederei daran denkt, die ARTANIA noch nach Hamburg zu schicken.
Heute (12.12.2021) meldeten die Nachrichtenagenturen, dass die 400 Crew-Mitglieder der ARTANIA in Kiel von der Seemannsmission ihre Booster-Impfung erhalten haben.

Wir werden mit einem von Phoenix organisierten Bus von Frankfurt/Main nach Hamburg reisen. Bereits hier werden die Corona-Maßnahmen greifen. Die Sitzplätze werden fest zugeordnet und es herrscht Maskenpflicht.
Vor dem Einchecken in Hamburg muss nachgewiesen werden, dass man vollständig geimpft ist (wir sind sogar beide schon geboostert) und wir müssen einen negativen Test vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Kostenlose Testmöglichkeiten soll es am Kreuzfahrtterminal geben, aber wir werden uns schon zu Hause testen lassen, da am Terminal sicher ein großer Andrang herrschen könnte, schließlich werden ca. 800 Passagiere erwartet.

Auf der ARTANIA wird auch nicht alles so sein, wie wir es von den früheren Reisen gewohnt sind. Maskenpflicht überall, solange man rumläuft und nicht irgendwo sitzt.
Das Lido-Buffet-Restaurant hat kein richtiges Buffet mehr, sondern hinterm Tresen stehen Crew-Mitglieder (mit Maske), denen man zeigt, was sie auf die Teller aufbringen sollen.
Auch das Frühstücksbuffet in den Restaurants wird es nicht geben, sondern man äußert beim Kellner seine Wünsche und dieser wird dann hoffentlich das bringen, was man bestellt hat.

Die abendlichen Shows in der Atlantik-Lounge werden am Abend zweimal aufgeführt, um die Zuschauerzahl jeweils zu halbieren.

Ob individuelle Landgänge möglich sein werden oder ob wir nur in innerhalb einer "ARTANIA-Blase“ von Bord dürfen, ist abhängig von den lokalen behördlichen Vorschriften und die können, wie man weiß, sich stündlich ändern. Zurzeit sind individuelle Landgänge möglich und wir hoffen sehr, dass es so bleibt. Die von Phoenix angebotenen organisierten Landausflüge sind nicht so unser Ding, wie die Leser meiner früheren Blogs sicherlich wissen.
Wir haben für Lissabon und Funchal zusammen mit einem befreundeten Ehepaar im Internet bereits jeweils einen lokalen Führer gebucht. Solche individuellen Landgänge sind weitaus angenehmer als solche innerhalb einer 50-köpfigen Phoenix-Meute.

Ob das vom Vulkanausbruch gebeutelte La Palma wie geplant angelaufen wird, wage ich eher zu bezweifeln. Ich fände auch keinen Gefallen an einer Art Katastrophen-Tourismus.

Und denkbar ist auch, dass Agadir/Marokko (geplant 27.12.2021) von der Liste der Destinationen gestrichen wird. Laut Auswärtigem Amt wurden bis mindestens 31.12.2021 sämtliche Flug- und Fährverbindungen von den marokkanischen Behörden ausgesetzt. Da wird sogar ein Kapitän Morten Hansen sich fügen müssen.

DB AngebotZu den Reisevorbereitungen gehört natürlich auch die Planung für die Heimreise am Ende der Kreuzfahrt.
Für die Anreise haben wir ja den von Phoenix organisierten Bus gebucht, obwohl man mit der Bahn schneller und bequemer nach Hamburg kommt. Aber wenn bei der selbstorganisierten Bahnanreise etwas schiefgeht, ist der Dampfer weg, denn der wartet dann nicht auf uns. Aber auf den Phoenix-Bus wird die ARTANIA warten.
Für die Heimreise von Hamburg nach Eschborn haben wir bereits Fahrkarten für den Zug gekauft – Sparpreisangebot. Statt dem regulären Pries von 412,40 € für zwei Personen in der 1. Klasse zahlen wir zusammen nur 67,80 €, allerdings mit Zugbindung und keinerlei Stornierungs- oder Umbuchungsmöglichkeit. Das heißt, wir dürfen nicht allzu viel Verspätung bei der Ankunft haben und die Reise sollte auch nicht vorzeitig abgebrochen werden, denn dann ist unser Ticket lediglich Altpapier. Aber wie sagt man so schön: No risk – no fun. :-)

 

Statler und Waldorf muppet Show ji

 

Ich möchte es aber auch diesmal nicht versäumen, Ihnen an dieser Stelle die beiden Lästermäuler Statler und Waldorf vorzustellen. Wann immer sie hier in diesem Blog auftauchen werden, habe ich etwas zu kritisieren oder glaube einen Grund zu haben, ganz einfach mal zu meckern oder vom Leder ziehen zu müssen.

 

 

 

So, jetzt ist der Teil "Reisevorbereitung“ doch ganz schön lang geworden. Ich hoffe die folgenden Blogeinträge werden etwas unterhaltsamer.

 

1. Reisetag – Sonntag 19.12.2021 – Anreise nach Hamburg (Deutschland)

Der Anreisetag ist, genau wie der Abreisetag, der unangenehme Teil einer Kreuzfahrt. Der eigentliche Urlaub beginnt erst, wenn die Rettungsübung absolviert ist und bis dahin ist es zum Zeitpunkt des Aufstehens (5:00 Uhr) noch seeehr lange hin.

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Das Taxi kam pünktlich um 7:00 Uhr und brachte uns nach kurzer Fahrt (knapp 20 Minuten) zum Frankfurter Flughafen. Dort stand auch schon der Reisebus bereit, der uns nach Hamburg bringen würde. Die Busfahrerin wuchtete die vielen und schweren Gepäckstücke in den Laderaum des Busses, während die Bus-Stewardess die Impfpässe bzw. die QR-Codes der Corona-Impfungen kontrollierte. Die Reisebedingungen besagten nämlich, dass nur vollständig Corona-Geimpfte an der Kreuzfahrt teilnehmen können.

 

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Für diejenigen, die uns noch nicht kennen:
meine Ehefrau Doris ..

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... und meine Wenigkeit
(Brille und Mund-Nasenschutz - zwei die sich nicht immer vertragen)

 

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Die Verpflegung im Bus war OK und die Fahrt nach Hamburg-Altona zum Kreuzfahrt-Terminal verlief problemlos.

Bevor wir das Terminal betreten durften, wurde Fieber gemessen und die Impfzertifikate noch einmal überprüft.

 

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Die Schlange vor dem Terminal war zwar recht lang, aber baute sich auch schnell wieder ab.


Nach erfolgreicher Absolvierung der Einlasskontrolle mussten wir uns alle einem Corona-Schnelltest unterziehen. Auch die, die auf Empfehlung von Phoenix schon zu Hause einen Test (nicht älter als 24 Stunden!) haben machen lassen.

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Freie Auswahl beim Test. Rachenabstrich oder Nasenloch links oder Nasenloch rechts.


Nächste Station war der Check-In, ebenfalls noch im Hafengebäude - Abgabe der Reise-Pässe, Anfertigen eines Fotos, Ausdrucken des Bordausweises - und schon ging es weiter zur Handgepäckkontrolle.


Die Koffer selbst wurden automatisch von unsichtbaren Geistern vom Bus direkt in die Kabine verfrachtet.

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Handgepäckkontrolle auch ohne Beanstandungen geschafft.

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Gleich haben wir's geschafft!

Dann endlich, endlich bestiegen wir die Artania. Auf allen Reisen zuvor wurden die Gäste nach kurzer Begrüßung durch den Kreuzfahrtdirektor von einer Kabinenstewardess oder einem Kabinensteward, die zu Dutzenden in "Habt-acht-Stellung“ auf die eintrudelnden Passagiere warteten, auf ihre Kabinen geführt. Heute aber nicht. An strategischen Kreuzungspunkten standen Crew-Mitglieder, die man nach dem Weg fragen konnte.
In Corona-Zeiten ist eben auf dem Schiff vieles anders. Und wir sind gespannt, von welchen liebgewonnenen Gewohnheiten wir noch Abschied nehmen müssen. Aber das war uns bei Buchung der Reise bereits klar. Und die zu erwartenden Besonderheiten werden wahrscheinlich einen breiten Raum hier im Blog einnehmen, denn die Schilderungen über Frühschoppen, Gala-Abende und sonstige "Kreuzfahrt-Standards“ habe ich ja bereits in meinen früheren Blogs in epischer Breite beschrieben. Natürlich werden treue Blogleser dennoch die ein oder andere Wiederholung vorfinden. Für mich als Schreiberling besteht die Schwierigkeit, die Balance zwischen "alles Beschreiben“ und "fasse Dich kurz“ zu finden.
Wir hatten wieder dieselbe Kabine gebucht, wie auf unseren vergangenen Artania-Reisen (4243 Saturndeck – Holzklasse), sodass wir den Weg dorthin fanden, ohne einen der aufgestellten Lotsen fragen zu müssen.
In der Kabine angekommen, wurden sofort Erinnerungen an die mehrtätige Quarantäne wach, die wir erst hier verbringen mussten, als es im März 2020 vor Australien einige Corona-Fälle an Bord gab, bevor fast alle Passagiere mit Hilfe des Auswärtigen Amtes und Phoenix von Fremantle nach Frankfurt in 4 Condor-Maschinen ausgeflogen wurden (siehe Reiseblog 2020.pehoelzer.de).
Verstärkt wurde diese Erinnerung auch dadurch, dass wir erst einmal unsere Kabine nicht verlassen durften, da wir noch das Ergebnis des Schnelltests abwarten mussten.
Diese Wartezeit (fast 1 ½ Stunden) nutzten wir ein wenig für die unbeliebtenTätigkeit, die Koffer aus- und die Schränke und Schubladen einzuräumen.
Endlich, so gegen 17:30 Uhr, kam die erlösende Durchsage, dass alle Insassen des Bus Numero 5 (das war der unsrige) negativ getestet wurden und wir uns frei auf dem Schiff bewegen dürften.


Die neu gewonnene Freiheit nutzten wir zugleich, um uns in das Restaurant "4 Jahreszeiten“ zu begeben (innerhalb des Schiffs immer mit Maske). Dort wurde die Kaffeestunde, die eigentlich um 17:00 Uhr beendet sein sollte, verlängert. Bei dieser Kaffeestunde trafen wir auf die nächste Corona-Einschränkung. Statt sich Kuchen oder Plätzchen vom Buffet zu holen, mussten wir unsere Auswahl anhand einer Speisekarte treffen und diese einem der emsigen Kellner mitteilen. Unsere Wahl fiel auf Stollen mit Plätzchen. Im Gegensatz zum Buffet hat man hier alerdings nur sehr geringe Einflussmöglichkeiten auf die Bestellmenge.

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Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte oder eine Angabe in Gramm oder Kalorien.

 

Die Rettungsübung ging diesmal schnell vonstatten, da darauf verzichtet wurde, die Passagiere im Gänsemarsch nach draußen aufs Promenadendeck zu den Rettungsbooten zu führen.

 

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Die Rettungsübung ist obligatorisch für alle Mitreisenden.

 

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Die AIDAnova ist zwar größer und bunter, aber die Artania ist uns lieber.


Der Höhepunkt dieses langen Tags war mit Bestimmtheit das Auslaufen. Wir ließen zunächst einem dicken AIDA-Pott den Vortritt, bis die Artania dann unter den Klängen der Auslaufmelodie den Liegeplatz verließ.

 

Das erste Ablegen bei einer Kreuzfahrt erzeugt bei uns immer ein ganz besonderes Glücksgefühl, schwer bis gar nicht zu beschreiben.
Vor dem Abendessen drehten wir noch eine Runde auf dem Promenadendeck. Sofort sind wir wieder im "Kreuzfahrer-Modus“, so als wären wir gar nicht über 1 ½ Jahre weggewesen.

 

 

2. Reisetag – Montag, 20.12.2021 – Seetag

Bereits gestern wurde bekannt gegeben, dass Agadir/Marokko nicht angelaufen werden kann (Marokkanische Behörden verbieten ein Einlaufen). Das kam allerdings nicht sehr überraschend, ich hatte eine entsprechende Vermutung ja bereits im Kapitel "Reisevorbereitungen“ geäußert.
La Palma steht aber immer noch auf dem Plan, der Vulkan soll sich ja wieder etwas beruhigt haben. Auch hier hatte ich eine Streichung dieser Destination prognostiziert.

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Im "Büro"

Den heutigen Tag begann ich nach dem Frühstück, wie auch an den meisten Seetag bei vorherigen Reisen, mit Blog-Schreiben im "Büro“. Das "Büro“ ist die Bibliothek des Schiffs, die aber auch gleichzeitig als Spielzimmer eingerichtet ist. Hier wird man von der musikalischen Dauerberieselung verschont, wie sie in den diversen Bars erbarmungslos praktiziert wird. Allerdings wird der Raum gerade lautstark von einer fröhlichen Bridge-Runde beschallt, die sich mit lauten und alles durchdringenden Stimmchen prächtig amüsiert. Man kann manchmal eben nur zwischen Pest und Cholera wählen. Aber zumindest gibt es hier in der Bibliothek ordentliche Tische, während sich in Harry’s Bar die kleinen Cocktail-Tischchen  nur suboptimal zum Arbeiten eignen.

Zum Mittagessen wollten wir eigentlich ins "Lido“, dem Buffet-Restaurant auf Deck 8 gehen. Allerdings ist dort der Buffetbetrieb nur eingeschränkt möglich. Man kann sich die Speisen nicht selbst auf die Teller packen, sondern am Buffet stehen Kellner, die das auf den Teller füllen, worauf der Gast zeigt.
Aber die riesig langen Schlangen vor den beiden Eingängen des Lidos schreckten uns ab und wir wichen auf das Restaurant Artania aus, das sich einige Decks tiefer befindet. Hier war die Situation weitaus entspannter. Erfahrungsgemäß dauert das Mittag- und Abendessen in den "Bedienrestaurants“ wesentlich länger als im Lido, da traditionell beim Kellner bestellt wird, der dann Vor- Haupt- und Nachspeisen am Tisch serviert.
So brauchten wir für die Einnahme von Suppe, Leberkäs‘ mit Spiegelei und etwas Obst zum Nachtisch mehr als eine gute Stunde. Aber wir haben ja Zeit.

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Würde ich den Laptop auf das Bistrotischchen stellen müssen, um dort zu arbeiten, hätte ich nach spätestens 30 MInuten Rückenschmerzen. Aber dank des roten Knietablets ist eine halbwegs ergonomische Haltung möglich.


Am Nachmittag musste ich dann doch in Harry’s Bar für meine Schreib- und Fotoarbeiten ausweichen, weil für die Durchführung des mehrtägigen Skatturniers die Bibliothek komplett von den Skatbrüdern und -schwestern belegt wird. Da jeder Seetag auch Turniertag ist, muss ich wohl oder übel nachmittags Homeoffice oder Harry’s-Bar-Office machen, wenn ich am Blog arbeiten möchte.

 

Auch der Ablauf des heutigen Galaabends musste wegen Corona etwas abgespeckt werden. Vor der Vorstellung der Phoenix-Mannschaft, sowie Koch, Arzt, Kapitän und den wichtigsten Offizieren erfolgt normalerweise der Handshake mit dem Kreuzfahrtdirektor (Jörn Hofer) und dem Kapitän (Morten Hansen) mit anschließendem gemeinsamem Foto. Diese ausnehmend beliebten Punkte mussten zum Leidwesen vieler Passagiere (und des Bordfotografen, der die Bilder verkauft) ausfallen.

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An Galaabenden werden von den Bordfotografen auch Fotos in den Restaurants gemacht.

An den Galaabenden ist erfahrungsgemäß im Lido nicht sehr viel Betrieb, denn wenn die Passagiere sich schon in den feinsten Zwirn, den sie mitgebracht haben, zwängen, dann geht man auch gediegen in die "richtigen“ Restaurants speisen. So zumindest die Mehrheit.
Also konnten wir ohne irgendwo Schlange stehen zu müssen, uns am Buffet die Gala-Speisen auftischen bzw. auftellern lassen.
Der Tischwein (im Reisepreis inbegriffen) schmeckt übrigens noch genau so schaurig, wie eh und je. Er wird etwas verstohlen aus einem Tetrapack in Karaffen gefüllt und dann vom Getränkekellner am Tisch in die Weingläser eingeschenkt. Aber einem geschenkten Gaul …
Erfahrungsgemäß werde ich auf kurz oder lang wieder auf das stille Wasser (ebenfalls im Reisepreis eingeschlossen) umsteigen oder mir ein Bier oder ein Glas Riesling leisten.

Den Abend verbrachten Doris und ich in Harry’s Bar, wo wir eine Partie Scrabble spielten und einen koffeinfreien Kaffee (Doris) und ein Kölsch (ich) konsumierten.
Auch die folgenden Seetage werden ähnlich "spannend“ verlaufen, sodass die Berichte für diese Tage wahrscheinlich sehr viel kürzer ausfallen werden.

 

3. Reisetag – Dienstag, 21.12.2021 – Seetag

Zum Hygienekonzept von Phoenix gehört auch, dass von allen Passagieren täglich die Temperatur gemessen wird. Das Messverfahren ist schnell und effektiv. Zunächst wird ein QR-Code, der sich auf dem Bordausweis befindet, gescannt und anschließend die Temperatur gemessen – komischerweise nicht wie üblich an der Stirn, sondern unter dem Kinn. Das Messergebnis und die über den QR-Code erfolgte Identifizierung des Passagiers werden sofort automatisch in ein Computersystem an Bord übertragen.

Um unkompliziert möglichst viele Passagiere messen zu können, wurde beschlossen und verkündet, dies vor dem Betreten der Restaurants zum Frühstück durchzuführen. Die überschaubare Anzahl von Frühstücksverweigerern, Langschläfern und denjenigen, die fürs Frühstück den Kabinenservice nutzen, soll sich gegen 11:00 Uhr im Lobbybereich vor dem Restaurant „Vierjahreszeiten“ einfinden, um sich dort die Körpertemperatur messen zu lassen. So kann man täglich Passagiere mit erhöhter Temperatur herausfischen und auf Corona testen. Ein wirklich gutes Konzept.

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Nur seltsamerweise war im Gegensatz zu den beiden vergangenen Tagen zur Frühstückszeit vor dem Restaurant „Artania“ niemand abgestellt, um die Ankömmlinge temperaturmäßig zu vermessen.

 

Später erfuhren wir vom Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer, dass der 2-köpfige Messtrupp vom Restaurant „Artania“ von der Restaurantleitung abgezogen wurde, mit der Begründung, dass im Restaurant selbst so viel zu tun gewesen wäre - wegen erhöhtem Passagieraufkommen sozusagen. Seltsam wiederum, dass um Viertel vor  9:00 Uhr, als Doris und ich zum Frühstück tappten, im Restaurant nur sehr wenige Frühstücker zu entdecken waren und die Frühstückszeit noch bis 9:30 andauerte.

Der Kreuzfahrtdirektor war (zu Recht) sauer, dass das Hygienekonzept auf diese Weise torpediert wurde.

Die Probleme zwischen „Einhaltung von Hygieneregeln“ und Restaurantbereich waren uns schon auf der „Coronafahrt“ der Artania im März 2020 aufgefallen. Dort sollte an den Eingängen der Restaurants ein Crew-Mitglied abgestellt werden, um allen Passagiere vor Betreten des Restaurants die Hände zu desinfizieren. Diese Regel wurde nur sehr halbherzig eingehalten. Der „Zerberus“, der den Passagieren die Hände desinfizieren sollte, wurde abgezogen bzw. war irgendwann verschwunden und die Flasche mit dem Desinfektionsmittel wurde hinter dem Schild mit den Öffnungszeiten des Restaurants versteckt.

Diese Art der Problematik ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach auf ein „föderalistisches“ System auf dem Schiff zurückzuführen, genauso wie der Föderalismus in Deutschland mit seinen einzelnen Landesfürsten durch Kompetenzen-Wirrwarr zwischen Bund und Ländern in Sachen Corona immer wieder für Verwirrung sorgt.

Auf dem Schiff gibt es nämlich in der Hauptsache drei große Bereiche, die von drei verschiedenen Firmen bearbeitet werden, die völlig unabhängig voneinander sind.

  1. Der nautische, seemännische Bereich mit Kapitän, technischem Personal etc.
  2. Der Hotel- und Restaurantbereich in Verantwortung und Durchführung durch Mitarbeiter der Firma Sea Chefs Cruise Ltd (Zypern).
  3. Phoenix Reiseleitung. Dies sind allerdings gar keine „richtigen“ Phoenixmitarbeiter, sondern gehören einer Fremdfirma an, nämlich der Schweizer Firma DER Touristik Destination Service AG, die von dem eigentlichen Reiseveranstalter Phoenix beauftragt ist.

Anscheinend gibt es hier manchmal erhebliche Reibungsverluste.

 

Ausschnitt aus dem Blogeintrag vom 24.3.2020

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Der "Sprayer" am Eingang des Restaurants war nicht mehr da (abgezogen worden?) und die Flasche mit dem Desinfektionsmittel war gut versteckt, ...

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... nämlich hier.

 

 

4. Reisetag – Mittwoch, 22.12.2021 – Seetag

Das Fiebermessen vor dem Frühstück an den Eingängen der Restaurants hat heute überall einwandfrei funktioniert.

Am Nachmittag mussten sich alle Gäste, die am 24.12. und 25.12 in Lissabon an Land gehen wollen, testen lassen.

Dieser “Massentest“ war sehr gut organisiert, sodass es zu keinen nennenswerten Wartezeiten und Schlangenbildung gekommen ist. Für Passagiere, die für Lissabon Landausflüge bei Phoenix gebucht haben, war der Test kostenlos. “Freigänger“, wie wir welche sind, müssen 12,50 € pro Person berappen.

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Noch gut verschnürt und die Vorhut ist schon da...



Gingen wir noch davon aus, dass der Nachmittag ereignislos verlaufen würde, als wir uns in Harrys Bar zum Lesen ein freies Plätzchen gesucht haben, gab es doch noch ein wenig Abwechslung.
Im Foyer wurde begonnen, einen riesigen Weihnachtsbaum aufzustellen.

 

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... und irgendwann stand er wie eine Eins.



Dazu braucht man ca. ein knappes Dutzend Offiziere, die die Aktion leitend und beratend begleiten und einige wenige Mannschaftsdienstgrade, die die eigentliche Arbeit verrichten. Solche sensationellen Aktivitäten ziehen natürlich das kreuzfahrende Publikum, uns eingeschlossen, in seinen Bann.

 

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Die Eisenbahn ist dann der krönende Abschluss. Die Lok kann fauchen und quietschen und das wird sie bis mindestens Silvester unter Beweis stellen.

 

Sowohl gestern als auch heute Abend wurde in der Kopernikus Bar, das ist der „Open Air“ Platz mittschiffs, ein Weihnachtsbasar aufgebaut und durchgeführt. Um Gedränge zu vermeiden, wurden wir Passagiere in zwei Hälften aufgeteilt. Gestern sollten sich die Passagiere mit den Kabinen auf den ungraden Decks dort tummeln und heute die Kabinenbewohner auf den “geraden“ Decks. Beginn jeweils 20:30 Uhr, also nahtlos an das Ende der Abendessenszeit terminiert.

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Da wir auf Deck 4 wohnen, waren wir heute dran. Allerdings hatten wir bereits gestern schon mal ganz kurz die Lage gepeilt, um festzustellen, was sich hinter diesem “Weihnachtsbasar“ eigentlich verbirgt. Erkenntnis: Essen, Trinken und etwas weihnachtliche Livemusik.

 

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Bei den vorherrschenden Witterungsunbilden war der Glühwein ein ausgesprochenes Muss.


Auf Grund dieser Erkenntnis, haben wir das heutige Abendessen stark reduziert, um uns lieber an aus dem reichhaltigen Angebot von Gulaschsuppe, Flammkuchen, Würstchen, Glühwein, Plätzchen, Stollen etc. des Weihnachtsbasars zu laben.
Leider verdarben uns starker böiger Wind und Regen den Spaß, ...

 

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.... sodass wir nach einem schnellen Glühwein und rascher Nahrungsaufnahme noch kurz dem Gesang der weißen Engel vom Show-Ensemble lauschten, um sodann in Harry's Bar zu flüchten.

 

5. Reisetag – Donnerstag, 23.12.2021 – Vigo/Spanien

Nach 3 Seetagen machte heute die Artania gegen 8:00 Uhr an der Pier am Terminal von Vigo fest.

Vigo ist eine Hafen- und Industriestadt mit 295.364 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) in der Provinz Pontevedra in der autonomen Region Galicien (Galicia) im Nordwesten Spaniens. Die an der Ría de Vigo gelegene Universitätsstadt ist die größte Stadt Galiciens.

Quelle: Wikipedia

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Wir hatten keinen Plan, was wir genau unternehmen wollten, als wir gegen 10:00 Uhr das Schiff verließen.
An einem großen Einkaufszentrum vorbei gelangten wir direkt in die Altstadt. Die meisten Geschäfte waren noch geschlossen und es waren kaum Leute in den Gassen unterwegs. Wir konnten sehr gut erahnen, wie hübsch es hier am Abend sein würde, wenn in der Dunkelheit die überall mehr als reichlich angebrachte Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet wird.

 

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Hier waren wir erst auf halber Höhe, es ging noch weiter kräftig nach oben.



Eine Sehenswürdigkeit Vigos ist O Castro, die alte Festung von Vigo. Sie hat allerdings den großen Nachteil, dass sie sich ganz oben auf einem Berg befindet.

 

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Entdeckung während des Aufstiegs. Hier scheinen die Viren auf Bäumen zu wachsen.


Dieser Widrigkeit zum Trotz, nahmen wir dieses Ziel ins Visier und schafften schließlich auch die 140 Höhenmeter. Allerdings müssen wohl noch an unserer touristischen Kondition arbeiten, wir scheinen etwas aus der Übung zu sein.

 

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Die Aussicht vom Castel

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Das Castel dient heute nicht mehr der Verteidigung sondern der Erholung und wurde entsprechend idyllisch angelegt.

 

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Der Abstieg war naturgemäß leichter.
Zurück in der Altstadt, war dort mittlerweile richtig Betrieb. Nicht unerwähnt bleiben kann unser Besuch eines Supermarkts, insbesondere dessen Backwarenabteilung. Für ganz kleines Geld erstanden wir dort Butter- und Schokocroissants, die Besten, die wir seit langem genossen haben.
Weniger erfolgreich war im besagten Supermarkt unser Versuch, Mineralwasser mit Kohlensäure zu erstehen. Zwar verließen wir den Laden mit 2x 1,5l und 2x 0,5l Flaschen vermeintlichen Wassers, dass sich in der Kabine auf dem Schiff allerdings als helle Zitronenlimo entpuppte. Vom Preis her konnte es eigentlich nur Wasser sein (0,30€ die große 1,5l-Flasche), jedoch hätte uns die Aufschrift “Cero Calorías“ stutzig machen sollen.

 

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Auf dem Rückweg zum Schiff begegnete uns noch die ein oder andere weihnachtliche Impression, ...

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... wie zum Beispiel auch dieses Nostalgiekarussell.

 

Am Nachmittag verließen wir noch einmal das Schiff, weil wir am Vormittag schon entdeckt hatten, dass im Einkaufszentrum “Centro Comercial A Laxe“ hervorragende kostenfreie WLAN-Bedingungen herrschten. Die Internetangebote auf dem Schiff sind für uns nicht passend. Auf der letzten großen Reise hatten wir ein Paket mit einer Flat-Rate für die gesamte Reise erstanden, nicht sehr preiswert, aber praktisch, weil wir auf nichts mehr achten mussten. Für die kleineren Reisen kann man nur Pakete mit einem bestimmten Datenvolumen kaufen und diese Pakte sind nur für eine Dauer von 7 Tagen gültig bzw. das große Paket mit einem Volumen von 3 GB für 14 Tage (95€).

Da ich schwer abschätzen kann, wie viele Bytes insbesondere ich für meinen Blog mit den vielen Fotos verbraten werde und auch wegen unseres Missfallens, dass ein erworbenes Paket nicht für die gesamte Reisedauer gilt, haben wir jetzt erstmal nur ein kleines 150 MB-Paket gekauft. Das reicht eine Zeitlang für E-Mails und WhatsApp. Den dicken Brocken “Update Reiseblog“ mit den an Bord vorbereiteten Beiträgen und Fotos mache ich dann eben wieder an Land, wie bei den Reisen vor 2019 auch.

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Nicht unerwähnt lassen möchte ich meinen heutigen Geburtstag. Üblicherweise verbringen Doris und ich unsere Geburtstage an Bord ohne großes Tamtam.

Aber für heute Abend hat Doris im Restaurant “Artania“ einen Tisch für 6 Personen reservieren lassen und abseits der Abendmenükarte Schnitzel mit Pommes bestellt.
Die Frage des Restaurantchefs zum Ablauf: “Auch mit Trallala?“ beantwortete sie mit einem eindeutigen “Ja!“.

 

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Unsere lieben Gäste.



Es wurde ein sehr schöner Abend zusammen mit den beiden Ehepaaren Groth und Hagenow. Wir hatten beide Paare bereits auf vergangenen Fahrten kennengelernt.

 

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Anne und Wolfgang Hagenow.

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Elisabeth und Clemens Groth.

 

Nachdem zum Nachtisch ein kleiner Geburtstagskuchen serviert wurde, stand noch der bestellte Punkt “Trallala“ auf dem Programm. Etwa gefühlte 25 Kellner (eigentlich waren es "nur" 7 plus dem Restaurantchef) schmetterten voller Inbrunst unter Gitarrenbegleitung ein mehrsprachiges Happy Birthday einschließlich der Zugabe „Feliz Navidad“.

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Seit heute bin ich nun ein echter Alt-68er.

 

 

6. Reisetag – Freitag, 24.12.2021 – Lissabon/Portugal

Nachdem wir die ganze Nacht mit Südkurs entlang der Westküste der Iberischen Halbinsel gefahren waren, bogen wir am Vormittag in den Rio Tejo ein mit Kurs auf Lissabon. Bevor wir unseren Liegeplatz “Santa Apolonia Cruise Pier“ erreichten, passierten wir mit der Artania schon mal eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten. Am Ufer backbord war der Torre de Belém und das Entdeckerdenkmal Padrão dos Descobrimentos gut zu sehen. Auf der Steuerbordseite auf einer Anhöhe wacht die 113 m hohe Christusfigur Cristo Rei, die stark an die Christusfigur in Rio de Janeiro erinnert, über der Stadt. Kurze Zeit später fuhren wir unter der Ponte 25 de Abril hindurch, die wiederum eine äußerst starke Ähnlichkeit mit der Golden Gate Bridge in San Francisco hat.

Alle dieses Highlight stehen auf dem Programm einer Tour, die wir bereits zu Hause bei “GetYourGuide“ gebucht hatten und die am Nachmittag starten soll.

Kurz nach dem Anlegen erreichte uns die etwas beunruhigende WhatsApp-Nachricht, dass der deutschsprachige Führer für unsere Tour für den Nachmittag positiv auf Corona getestet wurde und deswegen für uns nicht zur Verfügung steht. Die Agentur bot uns als Ersatz aber einen englischsprachigen Guide an

Wir waren jetzt doch ein wenig erschrocken, wie nahe Corona uns auf die Pelle gerückt ist. Der Austausch deutsch gegen englisch war jetzt kein großes Problem, auch wenn man bei einer englischen Führung nicht wirklich alles genau verstehen wird.
Eine kurze Absprache mit Familie Groth, mit denen wir zusammen die Führung gebucht haben, ergab, dass auch sie mit der Änderung einverstanden sind und wir gaben ein kurzes OK an die Agentur.

Im Nachhinein sind wir nicht ganz sicher, ob das Ganze nicht ein Fake war, nämlich der Art, dass schon seit längerer Zeit feststand, dass am heutigen Heiligen Abend gar kein deutschsprechender Führer zur Verfügung stand. Und damit wir unser Glück nicht bei einer anderen Agentur versuchen, wurde wir erst kurz vor Tourbeginn vor die Alternative gestellt: englisch oder gar nichts.
Aber das ist natürlich reine Spekulation und es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung „in dubio pro reo!“.

Nach dem Mittagessen ging es von Bord an Land, wo unser Führer mit einem geräumigen Fahrzeug schon auf uns wartete.

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Die 4-stündige Tour war super. Der Guide war ein sehr angenehmer Zeitgenosse, ein gelassener Autofahrer und fit in Sachen Lissabon.

Über die Ponte 25 de Abril überquerten wir den Tejo und erreichten so die Christusfigur Cristo Rei. Hatte es in Strömen geregnet und wild gestürmt, als wir das Schiff verließen, so ließen sich jetzt doch einige Sonnenstrahlen entdecken. Der Wind war nach wie vor heftig.

 

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Vom Aussichtsplateau bei der Christusstaue Cristo Rei hat man einen prima Blick auf die Ponte 25 de Abril. Der Name der Brücke soll an die sogenannte Nelkenrevolution vom 25. April 1974 erinnern. Damals putschten linksgerichtete Teile der Armee gegen die autoritäre Diktatur Estado Novo des Despoten Salazar. Es war der Beginn des Demokratisierungsprozesses in Portugal.

 

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Sollte es tatsächlich etwas aufklaren?

 

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Der Regenbogen lässt hoffen.

 

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Lissabon hat nicht nur Bauwerke und Denkmäler für die Touristen zu bieten, sondern auch die Pastéis de Belém, eine Blätterteigspezialität. Unser Guide brachte uns zu einer Patisserie, wo es, wie er uns versicherte, die Originale gibt, die nach einem geheimen Rezept gebacken werden. Überall sonst bekäme man Plagiate, die nicht an das Original heranreichen könnten.
An Bord der Artania hat der Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer die Passagiere inständig gebeten, möglichst keine Restaurants, Bars und Ähnliches zu besuchen, um Corona keine Chance zu bieten. Nun sollte man aber die Pastéis unbedingt zusammen mit einer Tasse Kaffee genießen, so der Ratschlag unseres Guides. Die Patisserie bot aber nur Sitzplätze im Innenbereich an und als folgsame Kreuzfahrer wollten wir doch der Bitte des Cruise Directors entsprechen.

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Die Lösung: Ein paar Schritte weiter gab es ein Starbucks mit Sitzplätzen auf dem Bürgersteig.

Dass die Pastéis wirklich köstlich waren, brauche ich eigentlich gar nicht gesondert zu erwähnen.

 

Nach der Kulinarik kam wieder Kultur nebst Architektur an die Reihe, nämlich der imposante Klosterbau Mosteiro dos Jerónimos

Das Mosteiro de Belém ist eins der bedeutendsten Bauwerke der Manuelinik (Manuel I., 1495–1521), einer portugiesischen Variante der Spätgotik, die auch einige Elemente der Renaissance enthält. Unter anderem beherbergt es die Sarkophage von Fernando Pessoa, Vasco da Gama und Luís de Camões und verschiedener portugiesischer Könige.

Quelle: Wikipedia

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Eine illustre kleine Touristengruppe mit ihrem Guide vor dem prächtigen Eingangsportal des Mosteiro de Belém.
Der Fotograf dieser Truppe kam mal wieder nicht mit aufs Bild.

 

Die letzten beide Ziele im Stadtteil Belem, waren der Torre de Belém und das Seefahrerdenkmal Padrão dos Descobrimentos.

Der Torre de Belém (deutsch Turm von Belém) im Stadtteil Belém an der Tejomündung ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons. Neben dem nahegelegenen Mosteiro dos Jerónimos gehört der Turm zu den wenigen herausragenden Bauwerken des manuelinischen Stils, die das Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 überstanden haben. Die oberste, 35 Meter hohe, freiliegende Etage des Turms ist heute eine Aussichtsplattform.

Quelle: Wikipedia

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Den Blick vom Wasser auf den Torre de Belém kannten wir ja bereits. Jetzt also ganz nah und vom Land aus.

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Auf den Spuren der alten Entdecker.

 

Das Padrão dos Descobrimentos (deutsch Denkmal der Entdeckungen) steht im Stadtteil Belém in Lissabon am Ufer des Flusses Tejo. Es wurde 1960 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer durch das Salazar-Regime errichtet. Das Denkmal hat eine Höhe von 56 Metern. Im Inneren gibt es ein Auditorium für 101 Menschen mit einer Bühne, im zweiten Stock eine Ausstellungshalle. Vom zweiten Stock aus gibt es eine Treppe, die zum Aussichtspunkt führt.

Quelle: Wikipedia

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Ganz vorn im Denkmal: Heinrich der Seefahrer,
der übrigens nie selbst zur See gefahren ist. Er war jedoch Auftraggeber der portugiesischen Entdeckungsreisen in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

 

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Das Denkmal in der Totalen.

 

Nun ging es zurück in die Altstadt von Lissabon, wo unser Guide und Fahrer seinen großen SUV geschickt durch die engen Sträßchen lenkte.

 

Ein touristisches Muss ist der Elevador de Santa Justa. Unser Fahrer brachte uns zur oberen Plattform dieses Lissaboner Wahrzeichens.

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Der Elevador de Santa Justa, auch Elevador do Carmo genannt, ist ein 45 Meter hoher öffentlicher Personenaufzug, der im Stadtzentrum von Lissabon den Stadtteil Baixa mit dem höher gelegenen Stadtteil Chiado verbindet. Fertiggestellt wurde die markante Konstruktion aus Gusseisen im Jahre 1902.
Unten am Aufzug bilden sich immer lange Touristenschlangen.

 

Den Abschluss unserer Tour bildete ein Fotostopp an einem hochgelegenen Aussichtpunkt der Stadt.

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Abendliches Panorama.

 

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Und aus war es mit der individuellen Exklusivität. Schlange stehen mit den vielen anderen Phoenix-Kreuzfahrern für die Kontrollen im Hafenterminal war angesagt.



Dann war unser Trip zu Ende. Der Fahrer brachte vier total zufriedene Ausflügler zurück zum Schiff.

 

Nun konnte es Weihnachten werden. Die Reiseleitung versuchte trotz der Coronamaßnahmen am heutigen Heiligen Abend wie in den vergangenen Jahren auch, für die entsprechende weihnachtliche Stimmung zu sorgen.

Nach dem klassischen Menü am Heiligen Abend, Würstchen mit Kartoffelsalat, ließen wir den Abend in Harry’s Bar bei weihnachtlicher Pianomusik, dargeboten vom Bordpianisten Mihaly Barabas, ruhig ausklingen.

 

7. Reisetag – Samstag 25.12.2021 – Lissabon/Portugal

Die Reiseplaner von Phoenix hatten uns einen weiteren Tag in Lissabon spendiert. Für heute, am ersten Weihnachtsfeiertag, hatten wir keine großen Pläne. Wir wollten in der fußläufig erreichbaren Altstadt ein wenig Bummeln.

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Auf unseren Weg dorthin stießen wir auf eine Metrostation (Terreiro do Paço) und entschieden uns spontan für eine Metrofahrt. Es erhob sich nur die Frage: “Wohin?“

 

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Portugal ist weltweit das bedeutendstes Produktionsland für Rohkork.



Da Doris gestern den Ausführungen unseres Guides aufmerksam zugehört hatte, fiel ihr auf dem U-Bahn-Plan die Station Marquês de Pombal ins Auge.

 

Besagter Marquês (bürgerlicher Name: Sebastião José de Carvalho e Melo ) hatte sich nach dem großen Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 um den Wiederaufbau verdient gemacht. Ihm zu Ehren wurde ein Denkmal errichtet, an dem wir gestern vorbei gefahren sind. Die Station hinter Marquês de Pombal nannte sich schlicht und ergreifend “Parque“ was zwar portugiesisch ist, sich aber unschwer als “Park“ übersetzen lässt.

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Kachelwand in der U-Bahn-Station Parque.

 

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Der Marquês de Pombal auf seinem Denkmalssockel.


Also beschlossen wir bis “Parque“ zu fahren, um dann zum Marquês de Pombal zu laufen. Heutzutage mit Google Maps oder Apps wie Koomot ist das kein Problem bezüglich Orientierung.

Gesagt – getan.

 

Die Metro-Station Terreiro do Paço, wo wir unseren kleinen Ausflug gestartet und auch wieder beendet haben, liegt nur wenig Schritte vom Praça do Comércio (dt. Platz des Handels).

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Der Platz des Handels mit dem Triumphbogen "Arco da Rua Augusta", dem Zugang zur Innenstadt.

 

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Von hier gelangt man durch das Tor Arco da Rua Augusta  in die Altstadt (Baixa Pombalina). Dort ließen wir uns in einem Straßencafé den Kaffee und ein süßes Stückchen schmecken und beobachteten die Menschen, die  an uns vorbeiflanierten.

 

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In der Phoenixbar am Heck werden während des Auslaufens mehr oder weniger landestypische Getränke angeboten.



Am späteren Nachmittag kamen wir wieder zurück zur Artania und um 17:00 Uhr verließ unser Schiff den Hafen von Lissabon.

 

Von der abendliche Weihnachtsgala (Bekleidungsvorschlag: Elegant) möchte ich insbesondere den Gänsebraten (Brust und Keule) hervorheben. Auf Wunsch wurde als Nachtisch der allgegenwärtige Teller mit Stollen und Plätzchen (siehe auch Kaffeestunde am 19.12.) angeboten.

Nachtrag zu den behördlichen Corona-Regelungen in Portugal:
Für die Einreise von Spanien (Vigo) nach Portugal mussten wir zum einen getestet (nicht älter als 48 Stunden) sein und die Phoenix-Reiseleitung musste noch mühsam im Internet für jeden einzelnen Reisenden ein kompliziertes Formular ausfüllen und ausdrucken. Phoenix schärfte uns ein, dass wir für den Landgang unbedingt

  • das schriftliche Testergebnis,
  • das erwähnte Formular,
  • den Impfnachweis,
  • den Reisepass oder Personalausweis,
  • den Bordausweis

mitzuführen hätten.

Beim Landgang wurde im Hafengebäude gar nichts kontrolliert. Beim Zurückkommen mussten wir im Hafenterminal lediglich unseren Bordausweis vorzeigen Außerdem wurden wir und unsere Rucksäcke, wie auf den Flughäfen, mit Metalldetektoren gescannt, aber für die Coronapapiere interessierte sich niemand.

Zur “Entlastung“ meines versteckten Vorwurfs der Nachlässigkeit der portugiesischen Behörden wäre vorzubringen, dass sie möglicherweise bereits während der Freigabe des Schiffs alle Papiere einschließlich der Impfzertifikate, die Phoenix ja vorlagen, gesichtet haben. Und Phoenix hatte diejenigen Passagiere, die sich nicht dem Coronatest am 22.12. unterzogen hatten, klipp und klar darüber informiert, dass sie nicht an Land dürfen und bereits an der Gangway am Landgang gehindert würden.

 

8. Reisetag – Sonntag, 26.12.2021 – Cádiz/Spanien

Eigentlich wären jetzt für die Wiedereinreise von Portugal nach Spanien wieder komplizierte Formulare im Internet auszufüllen gewesen. Aber die Reiseleitung hatte Glück, weil die Webseite der Spanier für Kreuzfahrtschiffe noch nicht online bereitgestellt war. Wären wir mit dem Flieger angereist, wären wir um diesen bürokratischen Akt nicht herumgekommen.

Dafür galt jetzt ab sofort in Spanien Maskenpflicht auch im Freien.

Laut ursprünglichem Reiseplan wäre heute ein Seetag gewesen mit Kurs auf Agadir/Marokko. Da aber eine Einreise nach Marokko nicht möglich war, entfiel der Schlenker an die nord-westafrikanische Küste (und wieder zurück) vollständig. Aus diesem Grund standen jetzt zwei Tage Cádiz auf dem Programm. Normalerweise gibt es Overnightstopps nur in großen Metropolen, aber wegen Corona ist halt vieles anders.

Das Anlegemanöver im Hafenbecken war recht spektakulär, denn die für die Artania vorgesehene “Parklücke“ war mehr als eng. Anstatt an der langen Seite des rechteckigen Hafenbeckens anzulegen, war uns die schmale Stirnseite als Anlegeplatz zugewiesen worden. Das hatte für uns Passagiere den Vorteil von kürzeren Wegen zum Hafenausgang und für den 1. Offizier, der das Manöver durchführte den Vorteil, dass er zeigen konnte was er drauf hat. Kapitän Hansen befand sich nur als stiller Beobachter auf der Brücke und auf der Nock.

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Auffällig sind die vielen Orangenbäume. Ich muss gestehen, ich habe eine Orange gepflückt. War das statthaft?



Cádiz bietet sich in erster Linie für Spaziergänge in der malerischen Altstadt an.

 

Für Elisabeth und Clemens (die beiden waren auch bei meiner kleinen Geburtstagsfeier dabei) sind bei Landgängen nicht nur die üblichen touristischen Ziele von Interesse, sondern auch versteckte Geocaches, die es überall auf der Welt gibt.

Geocaching, im deutschsprachigen Raum auch GPS-Schnitzeljagd genannt, ist eine Art Schatzsuche, die sich Ende des 20. Jahrhunderts auszubreiten begann. Die Verstecke („Geocaches“) werden anhand geographischer Koordinaten im Internet veröffentlicht und können anschließend mithilfe eines GPS-Empfängers gesucht werden. Mit genauen Landkarten oder über entsprechende Apps auf dem Smartphone ist die Suche alternativ auch ohne separaten GPS-Empfänger möglich.

Quelle: Wikipedia

 

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Auf dem Weg zum nächsten Cache kamen wir an diesen "frisierten" Bäumen vorbei. Der große runde rechts erinnert doch sehr stark an einen Döner, allerdings an einen für Vegetarier.


Auch wir haben uns schon in Deutschland auf diese Schatzsuche begeben, teils mit Erfolg, aber teilweise sind wir auch ganz kläglich gescheitert.

 

Elisabeth und Clemens hingegen sind auf diesem Gebiet Profis und deshalb schlossen wir uns heute den Beiden an, in der Hoffnung, noch etwas lernen zu können.

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Aber auch Naturschätze wurden entdeckt, wie hier ein imposanter Gummibaum.


Unser Weg durch Cádiz wurde also durch die Koordinaten der Geocaches bestimmt.

 

Und ja, wir konnten durchaus etwas lernen, es gibt bestimmte Muster, wie die Caches versteckt werden, um es den Suchenden schwer zu machen.

 

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Unter anderem fanden wir an diesen ...

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... beiden Stellen die gesuchten Caches.

 

9. Reisetag – Montag, 27.12.2021 – Cádiz/Spanien

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Der Liegeplatz der Artania lag sehr zentral in der Stadtmitte.


Unser zweiter Tag in Cádiz verlief recht unspektakulär. Nach dem Frühstück begaben wir uns auf einen Stadtbummel.

 

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Man beachte den (blassen) grünen Streifen links.


Dabei wird es dem Touristen relativ leicht gemacht. Die verschiedenen Routen durch die Altstadt sind mit farbigen Linien in den Gassen und auf den Fußwegen markiert.

 

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Die Maske wurde selbstverständlich nur kurz für die Anfertigung dieses Fotos gelüftet.
Leider hielten sich viele Einheimische nicht an die verordnete Maskenpflicht im Freien.

 

Nach der schon fast obligatorischen Kaffeepause in einem Straßencafé trabten wir zwecks Mittagessens zurück zum Schiff.

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Die Stadtmauer von Cádiz.

 

Am Nachmittag waren wir einfach nur faul.

Als wir um 17:00 Uhr ablegten, hatte sich das Wetter sehr zu seinem Vorteil gewandelt. Von bisher trübe mit der stetigen Gefahr, dass es regnen könnte, lachte jetzt die Sonne bei angenehmen Temperaturen.

Bei diesem schönen Wetter mit höherer Gradzahl dürfte der 1. Offizier beim Ausparken vielleicht noch etwas mehr geschwitzt haben als beim gestrigen Einparken bei viel niedrigeren Temperaturen.

 

 

 

10. Reisetag – Dienstag, 28.12.2021 – Seetag

Wir befinden uns auf dem Weg nach Funchal, der Hauptstadt der portugiesischen Insel Madeira.

An die Restriktionen gegenüber den früheren Fahrten gewöhnt man sich zum Teil, zum Teil aber auch nicht.

So vergessen wir immer wieder mal, wenn wir von unseren Plätzen im Restaurant oder Harry’s Bar aufstehen, unsere Masken aufzusetzen. Wenn wir Glück haben, bemerken wir es selbst noch rechtzeitig, aber wir wurden auch schon das ein oder andere Mal von den KellnerInnen oder der Reiseleitung freundlich aber bestimmt auf unsere Nachlässigkeit hingewiesen. Dann setzt man natürlich die Maske auf, die man irgendwo in einer Brust- oder Hosentasche verstaut hat und ärgert sich über die eigene Gedankenlosigkeit.

Aber es gibt auch Schönes und Bewährtes. So fragten wir uns gleich am Anfang der Reise, ob denn unser Lieblingskellner Florante wieder an Bord ist. Er hatte uns auf der letzten Reise vor 2 Jahren ausgesprochen zuvorkommend und herzlich bedient. Er hatte uns richtiggehend umsorgt. Sein Arbeitsplatz war der rechte Flügel des Lido-Restaurant gewesen (Bitte nicht mit dem rechten Flügel der AFD verwechseln, damit haben wir nun wirklich nichts am Hut).

Nur diesmal war dort leider kein Florante zu entdecken. Es ist nicht mehr bekannt, warum Doris sich kurzfristig in den linken Flügel des Lidos begeben hatte, aber jedenfalls wurde sie dort von Florante entdeckt und mehr als herzlich begrüßt. Seitdem gehen wir im linken Flügel zum Mittag- und Abendessen und werden dort gehätschelt und gepflegt.

Manche der Restriktionen haben für uns keine Bedeutung, werden aber sicherlich von anderen Mitreisenden bedauernd, aber notgedrungen in Kauf genommen. Gemäß dem Motto, lieber restriktiv kreuzfahren als gar nicht.

So wurde etwa der Cocktailempfang für die Gold- und Silbergäste, das sind die Passagiere mit Balkonkabinen und Gäste der teuren Suiten, ersatzlos gestrichen. Für uns Bewohner der Holzklasse ist das natürlich ohne Relevanz.

Das fehlende Shake Hands mit dem Kapitän hatte ich ja bereits schon mal erwähnt.

Auch verschiedene Wettbewerbe wie Tischtennisturnier, Pfeilwerfen und weitere Wettbewerbe, mit anschließender Siegerehrung am Ende der Reise oder der Artania Gäste-Chor sind Dinge, die mir spontan einfallen, die Corona zum Opfer gefallen sind.

Skatturnier und Bayerischer Frühschoppenfinden allerdings statt; wahrscheinlich befürchtete man zu viel Protest und Ärger, wenn diese beliebten Events gestrichen worden wären.

 

11. Reisetag – Mittwoch, 29.12.2021 – Funchal/Madeira/Portugal

Am heutigen Tag haben wir eine 9-stündige Tour unternommen, die Elisabeth und Clemens bereits in Deutschland bei einem örtlichen Veranstalter gebucht haben.

Aber darüber werde ich aus Zeitgründen erst im nächsten Blogeintrag berichten können. (Die Tour war auf alle Fälle ganz toll.)

An dieser Stelle (ich schreibe gerade in Harry’s Bar) möchte ich auf die Schnelle nur zwei wichtige etwas beunruhigende Infos loswerden.

1. Das Phoenix-Schiff Amera hat seine Reise abbrechen müssen, weil es Corona-Fälle gegeben hat. Die Amera befindet sich bereits auf der Rückreise nach Bremerhaven. (80 Passagiere haben sich ausfliegen lassen, der Rest ist auf der Amera geblieben. Diese Info haben wir per Durchsage von unserem Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer erhalten, als wir heute von unserer Tour zurückgekommen waren.)

2. Die spanische Regierung erwägt, die Häfen auf den Kanarischen Inseln für Kreuzfahrtschiffe zu sperren.

Diese Info wurde uns von unserer Freundin Katharina übermittelt, die zurzeit auf Teneriffa (Kanarische Insel!) Urlaub macht. Ihre Informationen waren bisher immer zuverlässig und zutreffend, da sie auf Fakes nicht hereinfällt. Mit Katharina wollen wir uns eigentlich treffen, da die Artania auch Teneriffa anlaufen soll.

Aber wenn die Häfen gesperrt werden sollten, wie soll die Fahrt dann weitergehen?  Schließlich steht die Fahrt unter dem Motto „Über Weihnachten und Neujahr zu den Kanaren“.

11. Reisetag – Mittwoch, 29.12.2021 – Funchal/Madeira/Portugal

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Am Morgen gegen 7:00 Uhr machten wir in Funchal fest. Unser Liegeplatz war super, direkt an der Ufer­promenade gleich beim “Museum CR7“, dass sich Christiano Ronaldo, der aus Funchal stammt, selbst eingerichtet hat, einschließlich einer Ronaldo-Bronzestatue.

 

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Die (m.E. misslungene) CR7-Statue vor dem Hintergrund der Artania.


Sollte er tatsächlich etwas eitel und narzisstisch sein? Und hat er das Museum mit seinen hinterzogenen Steuern finanziert? Fragen, die mich eigentlich nicht wirklich interessieren.

 

Vor zwei Jahren (siehe auch https://2020.pehoelzer.de) war unser Liegeplatz weitaus unkomfortabler. Wir mussten damals fast 1000 Meter laufen, um auf Höhe unserer jetzigen Pole-Position zu gelangen.

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Elisabeth und Clemens hatten bereits in Deutschland eine 8-stündige Tour in den Osten Madeiras für uns vier gebucht. Als Treffpunkt gab die Agentur, über die der Ausflug gebucht wurde, das erwähnte Museum CR7 an. Zeit: 9:30 Uhr

 


Überpünktlich um 9:15 kam unser Fahrer mit einem Mini-Van, der für uns reichlich Platz bot, am Treffpunkt an.

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Auf einer Karte zeichnete er mit einem schwarzen Filzstift den geplanten Tourenverlauf ein und dann ging es los. Zunächst kutschierte er uns durch enge Straßen der Altstadt und erklärte stolz, dass hier kein Touri-Bus durchkommt. Auch die Fahrt auf der alten Landstraße zum Ostteil der Insel war für große Busse absolut untauglich.

 

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Der Miradouro (Aussichtspunkt) do Pinaculo. Höhe: 283m.



Bereits der erste kurze Fotostopp auf einer Höhe von knapp 300 Meter war beindruckend.

 

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Unten in der Bucht sieht man die Artania.

 

Der zweite Stopp befand sich bereits auf 700 Meter Höhe in Camacha, einer ehemaligen Hochburg der Korbflechtkunst.

Hier gab es bis zur Corona-Krise noch eine Fabrik, die Korbwaren hauptsächlich für Touristen herstellte. Die Produktion von großen Korbmöbeln verlor schon vor einiger Zeit den Kampf gegen Plastikstühle und Plastiktische. Als durch Corona dann auch noch der Tourismus, ein Hauptwirtschaftszweig von Madeira, wegbrach, ging die Fabrik in Konkurs.

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Hier in Camacha erstanden wir in einem Mini-Markt für kleines Geld köstliche einheimische Bananen. Die sind zwar nur halb so groß wie die Chiquitas bei uns, aber dafür doppelt so gut.

 

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Zwischenstopp auf dem Weg zum Pico do Arieiro.
Die Wolkendecke haben wir bereits durchstoßen.


700 Meter Höhe sind für madeirische Verhältnisse ein Klacks. Also schraubte sich unser Gefährt weiter, mit spektakulären Zwischenhalts auf fast 1818 Meter durch die Wolkendecke zum Pico do Arieiro nach oben, dem dritthöchsten Berg der Insel.

 

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Es gab durchaus anstrengendere Möglichkeiten, den dritthöchsten Berg zu erklimmen, als mit einem Mini-Van.

 

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Oben angekommen, blies uns ein äußerst kräftiger Wind entgegen.


Der höchste Berg, der Pico Ruivo ist mit 1861 Meter nur geringfügig höher, hat aber den gravierenden Nachteil, dass er nur zu Fuß zu erreichen ist.

 

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Weitere Ziele auf unserer Tour:
Levada-Spaziergang:

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Eine Strecke, die man durchaus bewältigen kann. 😊

 

Levadas sind Bewässerungskanäle, mit denen Wasser aus den niederschlagsreicheren Gebieten im Norden und im Zentrum der Insel zu den landwirtschaftlichen Anbaugebieten im Süden geleitet wird.

Heute werden die Levadas außer zum Transport des Wassers vor allem touristisch genutzt. Auf den neben dem Wasser verlaufenden Pfaden sind an vielen Orten Wanderwege ausgeschildert.

Quelle: Wikipedia

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Rechts im Bild sieht man den Verlauf des schmalen Kanals.

 

Santana:

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Der Name der Gemeinde Santana, leitet sich aus dem ursprünglichen “Santa Anna“ ab und ist ein touristischer Hotspot. Die Attraktionen des Ortes sind bunte strohgedeckte kleine Häuser, wie sie in frühen Zeiten hier weit verbreitet waren. Heute stehen die meisten leer und werden nur noch als Touristenattraktion instand gehalten.

 

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Hier legten wir eine längere Rast ein, um uns mit Schinken-Käse-Toast und Poncha, dem aus Zuckerrohrschnaps (Aguardente-Cana), Honig und Zitronensaft bestehenden madeirischen Nationalgetränk zu stärken.

 

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Bis uns der Fahrer gegen 18:30 Uhr wieder an der Artania abgesetzt hat, gab es natürlich noch einige tolle Halts, Fotostopps und kleinere Spaziergänge. Die alle aufzuführen würde den Rahmen dieses Blogs sprengen.

 

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Unser Fahrer und Guide hat uns sehr viel zeigen können.


Zum Schluss noch ein großes Lob an unseren Fahrer und Guide, der ausgezeichnet deutsch spricht, das er in einem zweijährigen Abend­schul­kurs gelernt hatte.

 

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Er hat ein un­er­schöpf­liches Wissen, was die Pflanzenwelt Madeiras betrifft. Madeira wird die Blumeninsel genannt, aber hier nimmt der Anbau aller nur erdenklichen Obst- und Gemüsesorten einen noch größeren Raum ein, darunter viele Exoten, die wir gar nicht kennen. Außer Bananen und Wein werden die landwirtschaftlichen Produkte nicht exportiert, sondern werden auf der Insel selbst verzehrt. Der Anbau ist äußerst arbeitsintensiv, denn durch die überwiegend sehr steilen Hanglagen ist der Einsatz von Maschinen, wie z.B. Traktoren, gar nicht möglich, sodass mühsame Handarbeit angesagt ist.

 

Resümee: Ein mehr als gelungener Ausflug, der sogar eine Stunde länger gedauert hat, als in der Ausflugsbeschreibung angegeben wurde. Gebucht wurde er über das Internet-Portal www.getyourguide.com (wie auch die bereits in Lissabon durchgeführte Tour) Hier findet man eine Riesenauswahl von Touren und Führungen weltweit. Erst nach der Durchführung einer Tour wird per Kreditkarte abgebucht, also eine vollkommen seriöse Sache. Wir haben damit bisher nur positive Erfahrungen gemacht.

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Funchal am Abend.

 

12. Reisetag – Donnerstag, 30.12.2021 – Funchal/Madeira/Portugal

Da für 12:30 Uhr “last boarding“ und für 13:00 Uhr die Abfahrt angesagt war, blieb für Leute, die erst um halb acht aufstehen, den Tag gaaanz langsam angehen lassen und deshalb auch erst um 9:30 Uhr mit dem Frühstück fertig sind, sehr wenig Zeit für größere Unternehmungen.

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Nicht weit von der Promenade entdeckten wir eine Folkloregruppe.

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Also stand auf unseren Plan für heute Vormittag nur:  Spaziergang an der Uferpromenade, mit dem Ziel einen Obst- und Gemüseladen zu finden, um noch mal ein paar dieser leckeren Bananen zu kaufen, wie gestern in Camacha.

 

Leider schlug der Plan fehl, da es außer Schicki-Micki-Läden, Restaurants und Bars an der Promenade und in den direkten Seitenstraßen nichts Dementsprechendes gab.

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Nach dem misslungenen Versuch Bananen zu kaufen, stießen wir, wie zum Hohn, am Hafen auf einige leere Bananenkisten.

 

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Neben unserer Artania lagen noch das Phoenix Schwesterschiff Amadea und die Vasco Da Gama von Nicko Cruises hier im Hafen von Funchal.

 

Im Hafengelände konnten wir gut beobachten, dass sich die Gäste der Phoenixschiffe weitestgehend an die Vorschrift hielten, auch im Freien Maske zu tragen, während die Passagiere von Nicko Cruises in der Mehrheit dies genau nicht taten. Selbige Beobachtung konnte man auch schon gestern machen, als viele Passagiere von “Mein Schiff 4“, das gestern hier noch an der Pier lag, die Maskenpflicht ebenfalls als für sie nicht verbindlich ansahen.

Das Verhalten der Phoenixianer hängt ganz sicher damit zusammen, dass unser Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer eindringlich, beinahe jeden Tag, und mit überzeugenden Argumenten die Einhaltung der Maskenpflicht (und auch der anderen Maßnahmen) propagiert. Der Kreuzfahrtdirektor der Amadea, Holger Winkler, wird wohl ähnlich agieren.

Jetzt wird sich der eine oder andere zu Recht die Frage stellen, wie man in freier Wildbahn Phoenix-Passagiere von anderen unterscheidet. Ganz einfach, Phoenix verteilt zu Reisebeginn praktische türkisfarbene Umhängetaschen auf die Kabinen. Diese Taschen werden gerne und häufig bei Landgängen genutzt. Auch eine Phoenix-Bauchtasche wird ebenso gerne gut sichtbar getragen. Wenn man dann noch die Richtung beachtet, aus der die Leute gerade kommen, kann man die erwähnte Unterscheidung und Klassifizierung der Kreuzfahrer mit einer sehr hohen Trefferquote bewerkstelligen.

Wir verließen pünktlich um 13 Uhr Funchal, wobei es sich Kapitän Hansen nicht nehmen ließ, das Typhon, das ist das Schiffs- und Nebelhorn, mehrmals laut und eindringlich tuten zu lassen, um sich vom Schwesterschiff Amadea zu verabschieden.

 

13. Reisetag – Freitag, 31.12.2021 (Silvester) – San Sebastian/La Gomera/Spanien

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Unsere bereits mehrfach hier im Blog in Erscheinung getretenen Freunde Elisabeth und Clemens hatten für heute ein Auto gemietet, um damit eine Fahrt über die Insel zu machen. Wenn wir wollten, dürften wir gerne mitfahren. Und wir wollten! Treffpunkt war 9:30 Uhr im Foyer der Artania und von dort machten wir uns auf, das Gebäude mit dem Schalter der Mietwagenfirma zu finden. Nach kurzer Suche wurden wir fündig und der Wagen wurde Clemens, der ihn dann auch fuhr, übergeben. Wir hatten eigentlich damit gerechnet, dass sie einen Kleinwagen bestellt hätten, aber es erwartete uns ein großer Wagen der Marke Jeep. Clemens und Elisabeth meinten, sie hätten durchaus mit unserer Zusage gerechnet und das Auto deshalb lieber eine Nummer größer genommen. Sehr weise und umsichtige Freunde.

 

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Die Hauptstraßen GM1 und GM2 waren breit und sehr gut befahrbar.

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Ich habe unsere Route hier auf der Karte mit einem roten Edding markiert.
(Dank an die Phoenix-Reiseleitung zur leihweise Überlassung des Stiftes.)


Die Route führte von San Sebastian im Osten der Insel über die Hauptstraße GM1, über Hermigua nach Aguklo im Nordosten. Von dort über Vallehermoso und der Hauptstraße GM2 wieder zurück nach San Sebastian.

 

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Als wir aber spontan abbogen, um uns eine Bananenplantage aus der Nähe anzusehen, wurden die kleinen Nebenstraßen eng, sehr sehr eng.

 

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Bei dieser knappen Routenbeschreiben dienen die Orte nur zur groben Orientierung, um gegebenfalls die Fahrt auf einer Karte nach­voll­ziehen zu können.

 

Ortsbesichtigungen gab es keine, vielmehr waren die vielen Aussichtspunkte an der Strecke das Salz in der Suppe dieser Überlandfahrt.

 

 

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Wir legten unzählige Fotostopps ein, was zur Anfertigung von einer noch unzähligeren Anzahl von Fotos führte.

 

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Wenn ich jetzt böswillig wäre, würde ich sämtliche Fotos, egal ob Landschafts-, Natur- oder Personenfotos, hier dem Leser und Betrachter aufzwingen, so wie man das früher gerne mit den Besuchern eines Diaabends gemacht hat. Aber ich versuche gnädig zu sein und zeige nur eine ganz kleine Auswahl, wohl wissend, dass wir unsere Begeisterung und Eindrücke über das, was wir gesehen haben, einem “Unbeteiligten“ nie in Gänze ver- und übermitteln können, weder mit vielen noch mit wenigen Fotos.

 

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Noch eine kleine Episode am Rande.

 

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Bei ganz genauem Hinsehen kann man schon einen Phoenix-Ausflugsbus in einer Haltebucht eines Aussichtpunkts entdecken.

Wir legten an einem kleinen Restaurant, das irgendwo weit außerhalb einer Ortschaft an der Straße lag, eine Rast ein, um auf der Terrasse mit einem wunderschönen Ausblick, einen Snack zu uns zu nehmen. In dieser Abgeschiedenheit genossen wir unser Essen und unsere Drinks, bis auf einmal ein Bus vorfuhr, der eine beachtliche Anzahl unserer Phoenix-Reisekollegen ausspuckte.
Unser abgelegenes Restaurant war Ziel eines Phoenix-Ausflugbusses.

 

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Im Hintergrund: Einer der vier Ausflugsbusse.


Ein Phoenix-Bus? Nein, innerhalb von wenigen Minuten trafen noch drei Weitere ein!

Auf der kleinen Terrasse mit der handvoll Tische passten unsere Mitreisenden natürlich nicht hin, aber im inneren des Restaurantgebäudes schien es noch eine unbegrenzte Anzahl von Sitzplätzen zu geben, aber bei vier Bussen war dann wohl doch auch der Rahmen dieser Möglichkeiten gesprengt. Die Lösung: Der Teil der Ankömmlinge, für die es keinen mehr Platz gab, unternahm noch mit den Phoenix-ReiseleiterInnen einen Spaziergang, um die Sache etwas zu entzerren.

 

Gegen 15 Uhr erreichten wir wieder San Sebastian. Da wir noch etwas Zeit für die Rückgabe des Autos hatten, kehrten wir in der Innenstadt in einem kleinen Lokal noch einmal ein, um etwas zu trinken.

ab 21:00 Uhr - Los Cristianos/Teneriffa - auf Reede

Gegen 19 Uhr legte die Artania ab, um 2 Stunden später vor Los Cristianos auf Teneriffa vor Anker zu gehen. Auf unserer Auto-Tour auf La Gomera konnten wir die Nachbarinsel Teneriffa schon gut sehen.

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Jetzt nahm der Silvesterabend seinen Lauf. Nach dem Abendessen im Lido vertrieben wir uns Zeit in Harry’s Bar, ...

 

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Den Sekt- und Gläservorrat sahen wir als ausreichend an.


... um dann die verschiedenen Lokationen auf dem Schiff zu inspizieren, wo das silvesterliche Treiben stattfinden sollte.

 

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Blick auf die Phoenix-Bar am Heck der Artania.


Das war zum einen die Phoenix-Bar am Heck. Hier sorgte ein Discjockey für die Musik.

 

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Die Band mit der stimmgewaltigen Front-Frau Elena.


In der Korpernikus-Bar spielte die Hauskapelle “Band Elena“.

 

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In der Koperikus-Bar wurde bereits vor Mitternacht dank "Band Elena" das Tanzbaein geschwungen.

 

In den vergangenen Jahren traf sich Alles ausschließlich in der Phoenix-Bar und auf den darüber stufenförmig angebrachten weiteren Außendecks. Aber um die Sache etwas zu entzerren, wurde in diesem Jahr die Lösung mit zwei Hotspots gewählt.
Viertel vor 12 schwärmten die Kellner aus und verteilten Sekt, sodass zum Jahreswechsel jeder etwas zum Anstoßen hatte.

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Das Feuerwerk, dass auf der Artania abgebrannt wurde, konnte sich sehen lassen, da ließ man sich nicht lumpen.

 

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Leider ist es fast unmöglich, ohne Stativ und Langzeitbelichtung ein Foto zu machen, dass die Faszination des Feuerwerks rüberbringt.


Aber was an Land in Los Cristianos geboten, war gigantisch. Ich habe schon viele Feuerwerke gesehen, ein so Prächtiges und Gigantisches allerdings noch nicht.

 

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Ein Buffet inklusive Gulaschsuppe und Wiener Würstchen durfte natürlich auch nicht fehlen. Der Gastro-Bereich des Schiffes hatte wieder mal ganze Arbeit geleistet, sodass niemand zu Beginn des neuen Jahres hungern oder dürsten musste.

 

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14. Reisetag – Samstag, 01.01.2022 – Santa Cruz/La Palma/Spanien

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Das bisherige durchwachsene Wetter wurde seit gestern durch Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad ersetzt. So stand einem vormittäglichen Spaziergang in Santa Cruz nichts im Wege.

 

Von den katastrophalen Folgen des Vulkanausbruchs, der vom 19. September bis in den Dezember 2021 andauerte, war hier nichts zu sehen. Santa Cruz befindet sich im Osten der Insel, während der Vulkan sich im Westen befindet.

Die Lava floss Richtung Westen den Hang bis zum Meer hinab und zerstörte eine große Zahl von Häusern in Dörfern und Streusiedlungen der Gemeinden El Paso, Los Llanos de Aridane und Tazacorte. Besonders stark betroffen war Todoque (Gemeindeteil von Los Llanos de Aridane).

Quelle: Wikipedia

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Zunächst dachten wir, das Schwarze wäre Asche vom Vulkan.
Es handelt sich hierbei aber um den typischen schwarzen Sand, der hier an den Stränden vorzufinden ist.

 

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Santa Cruz de la Palma ist ein typisches kanarisches Städtchen und Santa Cruz ist ein Ortsname, der auf fast jeder kanarischen Insel einmal vorkommt, auf Teneriffa sogar so gut wie zweimal.

 

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Der Nachmittag war ausgefüllt mit Schwimmen im Artania-Pool, Besuch der Kaffeestunde und ein wenig Arbeiten am Blog.

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Die Reederei Fred Olsen verbindet mit ihren schnellen Fähren die verschiedenen Kanarischen Inseln untereinander und diese auch mit Madeira.

 

 

 

15. Reisetag – Sonntag 02.01.2022 – Santa Cruz/Teneriffa/Spanien

Hier auf Teneriffa macht unsere Freundin Katharina gerade Urlaub. Selbige ist indirekt hier im Blog bereits in Erscheinung getreten, denn von ihr bekamen wir die Information, dass die Behörden überlegt hatten, die Häfen für die Kreuzfahrer zu schließen. Glück für Elisabeth und Clemens, die den meisten Bloglesern mittlerweile auch bekannt sein dürften, sowie für Doris und für mich, dass die Häfen nicht geschlossen wurden, da wir besagte Katharina in Puerto Cruz besuchen wollten.

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Die Artania lag in Hafen (Puerto) Santa Cruz, aber Katharina weilte in Puerto de la Cruz, klingt ähnlich, dazwischen liegt aber eine Distanz von ca. 40 Kilometern, die es zu überbrücken galt.

Eigentlich wollten wir die 3 Kilometer vom Hafen zum zentralen Busbahnhof von Santa Cruz mit dem Taxi fahren, aber ein Dispatcher direkt am Anleger, der die Kreuzfahrer abfängt, um sie zu einen Taxiausflug zu bewegen, hielt nicht viel von unserer Idee, uns nur bis zum Busterminal fahren zu lassen. Er meinte, wir sollten doch besser mit dem Taxi direkt nach Puerta de la Cruz fahren. Seine fadenscheinige Argumentation basierte auf wackeligen Behauptungen wie: am Sonntag fahren kaum Busse (Gelogen! Wir kannten die Fahrpläne.) oder die Busse kosten auch einiges an Geld, die Fahrt dauert ja so viel länger etc.
Nicht diese Argumente überzeugten uns, vielmehr war es unsere Bequemlichkeit, die den Ausschlag gab, uns vier für 55 Euro nach Puerto de la Cruz kutschieren zu lassen. So brauchten wir uns nicht um Bustickets und Bussteige kümmern, konnten sofort einsteigen und fuhren los.

 

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In Puerto de la Cruz führte uns Katharina erstmal in ein kleines Café, wo wir draußen gemütlich sitzen konnten. Katharina zeigte uns sowohl ruhige malerische Ecken, aber auch die lebhafte “touristische Meile.“

 

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Die Fassaden vieler Häuser in diesem Viertel waren mit großflächigen Malereien versehen.

 

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Auf der "touristischen Meile".

 

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Da das Meer hier sehr wild ist, wurde eine großflächige Poollandschaft auf der Höhe der "touristischen Meile" angelegt.

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Unser Mittagessen nahmen wir in einem touristisch weniger genutzten Lokal ein. Dieses Attribut konnte man bereits an der spanischen Speisekarte erkennen, die keinen englischen oder gar deutschen Teil besaß. Aber mit den Spanischkenntnissen von Katharina und Clemens und dem Google-Übersetzer auf dem Smartphone kamen wir gut zurecht. Dass Google eines der Gerichte mit “Alte Kleidung“ übersetzt hat, darüber wollen wir gnädig hinwegsehen.

 

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Spaniens höchster Berg, der Pico del Teide (3715 Meter), befindet sich auf Teneriffa. Wir konnten ihn auch bereits während unserer Tour auf der Nachbarinsel La Gomera erkennen.

 

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Irgendwann geht auch so ein schöner Nachmittag zu Ende. Katharina begleitete uns noch zum örtlichen Busbahnhof. Für 4 Euro pro Person erstanden wir unsere Tickets und fuhren vom Bussteig 6 mit dem Bus 103 ca. 40 Minuten zurück nach Santa Cruz de la Tenerife.
Die restlichen 3 Kilometer bis zum Hafen bewältigten wir zu Fuß.

 

Als die Artania um 23:00 Uhr ablegte, lagen wir schon in unseren Kojen und bekamen von alledem nichts mehr mit.

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Die Gorch Fock lag mit uns im Hafen von Santa Cruz. Sie wurde von 2015 bis 2021 grundinstandgesetzt.
Ursprünglich waren hierfür 10 Mio. Euro eingeplant. Am Ende waren es 135 Mio. Euro.

 

 

16. Reisetag – Montag, 03.01.2022 – Las Palmas/Gran Canaria/Spanien

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Für heute hatten wir einen ruhigen Tag eingeplant. Wir kennen Gran Canaria, einschließlich Las Palmas, ganz gut. Wir hatten, als wir noch arbeiteten, viele Jahre lang immer im Januar in Playa del Ingles weiter im Süden Urlaub gemacht. Auch mit dem Schiff waren wir schon hier.

 

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Der Stadtstrand befindet sich nicht allzu weit von unserem Anlegeplatz entfernt, deshalb ein ideales Ziel für unser Vorhaben.

 

Nachdem wir ein wenig an der Strandpromenade entlang gebummelt sind, führten uns einige unspektakuläre Geschäftsstraßen wieder Richtung Hafen.

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Hier befindet sich ein großes Shoppingcenter, von dem wir wussten, dass es dort kostenloses WLAN gibt. Das nutzte Doris, um Ihr E-Book mit neuen Büchern aufzumunitionieren.

 

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In einer Etage dieses Konsumtempels waren die meisten Läden leer und verwaist, wohl ein Tribut an Corona. Sogar der Burger King war geschlossen.

 

Am Nachmittag stattet Doris den dortigen (geöffneten) Läden einen Besuch ab, diesmal ohne Ehemann im Schlepptau, weil dieser, selbst wenn er sich ganz ruhig verhält, trotzdem den Genuss des Stöberns und Schauens irgendwie durch seine Anwesenheit empfindlich stört.

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Bis dahin hatte es den Anschein, dass es ein relativ ereignisloser Tag sein würde, bis am späten Nachmittag eine Durchsage des Kreuzfahrtdirektors bei uns für lange Gesichter sorgte.

 

Phoenix in Bonn hat in Abstimmung mit der Reederei, dem Kapitän und dem Kreuzfahrtdirektor selbst folgende Anordnungen für den Rest der Reise mit der Artania getroffen:

1. Es sind ab sofort keine individuellen Landgänge mehr möglich.

2. Ausflüge werden nur noch in einer „Bubble“ (Blase) durchgeführt. Das heißt, es kann nur noch an von Phoenix durchgeführten Ausflügen teilgenommen werden, wobei ein Entfernen von der Gruppe nicht gestattet ist.

3. Bei den Ausflügen wird es keine Toilettenstopps geben.

Das ist natürlich ein Hammer! Uns war das Risiko bewusst, dass durch behördliche Anordnungen individuelle Landgänge untersagt werden können. Aber eine derartige behördliche Anordnung liegt für Spanien im Allgemeinen und die Kanaren im Besonderen gar nicht vor. Diese Verschärfung wurde alleine durch Phoenix vorgenommen.

Natürlich ist es in der “Bubble“ sicherer und ich kann auch die Angst von Phoenix verstehen, wenn die Reise nach Coronainfektionen abgebrochen werden müsste, so wie es jüngst bei einigen Schiffen passiert ist, nämlich der Mein Schiff 4, der AIDAnova, einem MSC-Kreuzfahrer und der Amera von Phoenix. Es wäre furchtbar schlecht fürs Image, wenn noch ein zweites Phoenix-Schiff betroffen wäre.

Aber anderseits wurden in der Vergangenheit bereits „Bubble“-Reisen angeboten, also Reisen, bei denen von vornherein klar war, dass sie ausschließlich in einer Blase stattfinden würden; solch eine Reise hätten wir nie und nimmer gebucht.

Aber selbst, wenn wir notgedrungen auf organisierte Landausflüge ausweichen wollten, wäre die No-Pippi-Regel ein absolutes KO-Kriterium. Vier Stunden im Bus, unterbrochen durch Fotostopps ohne die Möglichkeit auf eine Toilette zu gehen? Nein danke, ich verzichte.
Die No-Pippi-Regel wurde dann dahingehend abgeschwächt, dass 6-Stunden-Ausflüge gekürzt werden. Bei Ausflügen mit Mittagessen im Restaurant, können die Toiletten dort genutzt werden, aber erst dann, wenn sie durch das Personal gereinigt und desinfiziert worden sind.

Aber bei allem Verständnis für die Entscheidung von Phoenix. Es wurden während des Spiels die Spielregeln entscheidend geändert und das fühlt sich irgendwie nicht richtig an.

Phoenix hätte anbieten müssen, die Reise abzubrechen und hätte die Passagiere nicht nötigen dürfen, unter erschwerten Bedingungen weiterzureisen, wenn sie das nicht wollen.

Aber wahrscheinlich stehen wir mit dieser Auffassung relativ alleine da.

Wie dem auch sei, bis zum Ende der Reise sind es noch 3 Tage mit Bubble-Landgang und 5 planmäßige Seetage, eigentlich ein ideales Verhältnis von 1:2 zwischen Land und Seetagen, wie wir es mögen – aber leider nicht so.

 

 

 

 

17. Reisetag – Dienstag, 04.01.2022 – Arrecife/Lanzarote/Spanien

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Statt eines geplanten Bummels durch das touristisch geprägte Städtchen Arrecife steht “gefühlter Seetag“ auf dem Programm, da individuelle Landgänge seit gestern Nachmittag nicht mehr möglich sind, weil Phoenix es sehr kurzfristig so beschlossen hat.

 

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Hafenansicht mit Ausflugsbussen.
Man sieht an den fünf Bussen, dass das Ausflugsangebot trotz der widrigen Einschränkungen durchaus angenommen wurde.


Geführte Phoenix-Ausflüge mit 20 bis 50 AusflugskollegInnen waren noch nie so richtig unser Ding. Und die gestrichene Pippipause hatte ich ja auch schon erwähnt, sodass sich die Attraktivität solcher Ausflüge auf einer Skala zwischen 1 und 10 gar nicht darstellen lässt, weil sie sich irgendwo tief im Minusbereich wiederfindet.

 

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Hafenansicht ohne Ausflugsbusse.


Das Bordprogramm am Vormittag  wurde für die “Daheimgebliebenen“ nicht angepasst . Kein Pfeilwerfen, Shuffleboard, Quiz, Bauch-Beine-Po, Vorträge und sonstige Vergnüglichkeiten mit denen die Passagiere an Seetagen normalerweise bespaßt werden.

 

Aber jetzt können wir wenigsten noch ein bisschen mehr mit der Crew mitfühlen, die schon seit Beginn der Reise nicht an Land durfte und sich während der Liegezeiten (heute von 7:00 – 23:00 Uhr) lediglich mit der Aussicht auf die nicht immer attraktiven Häfen begnügen muss.

 

Am Abend allerdings ist mal wieder volles Programm geboten, nämliche eine “Spanische Nacht“.

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Auszug aus dem Tagesprogramm vom 4.1.2022.

Zwar haben wir das Buffet nicht genutzt, da wir für 2 x am Abend essen nicht ausgehungert genug waren, aber auch das Anschauen war eine wahre Pracht. Großes Lob an die Küche: Gekonnt ist gekonnt. Leider hatte ich verabsäumt das grandiose Buffet abzulichten.

 

 

18. Reisetag – Mittwoch, 05.01.2022 – Puerto del Rosario/Fuerteventura/Spanien

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Die beiden Gangways hatten für uns keinerlei Bedeutung.



Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass Phoenix individuelle, also selbstständige Landgänge nicht mehr gestattet?

Ach so, das hatte ich also tatsächlich bereits. Nun, wenn Sie das sagen, lieber Leser, wird das auch so stimmen. 😊

Was ich aber noch nicht erwähnt habe, ist, dass man durch einen Klick auf ein Foto hier im Blog, selbiges vergrößert angezeigt bekommt. Aber findige Follower haben das sicherlich auch schon selbst herausgefunden.

 

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Sehnsüchtiger Blick vom Promenadendeck über die Reling nach Puerto del Rosario.


Mangels eines ausgiebigen Landgangs am Vormittag mussten wir uns anderweitig Bewegung verschaffen. Also drehten wir sieben Runden auf dem Promenadendeck. Die Smartwatch von Doris zeigte an, dass wir 2,3 Kilometer unterwegs waren, die wir in 39 Minuten zurückgelegt haben, das bedeutete eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,6 Km/h. Richtige Landgänge sind irgendwie interessanter.

 

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Hier hat ein mitreisender Zeitgenosse (ich war das nicht!) seinen Unmut auf dem Wunschzettel artikuliert.
(Freie Landgänge für freie Bürger !!)
Ob Neptun allerdings hier helfen kann, wird stark bezweifelt.


Schon vor einigen Tagen wurden Blanko-Wunschzettel auf die Kabinen verteilt. Darauf kann man seine Wünsche für das noch neue Jahr formulieren und am Tannenbaum in Harry’s Bar mit dort bereitgestellter Kordel befestigen. Der Baum wird am 6.Januar, also an Heilige Drei Könige, Neptun übergeben, damit dieser sich dann um die schriftlich festgehaltenen Wünsche kümmert.

 

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Interessant an dieser speziellen Liturgie ist die Ökumene zwischen der altgriechischen Göttermythologie (Neptun) und dem christlichen Neuen Testament (Weihnachtsgeschichte, Matthäus 2,1).

 

Die für den Abend angesetzte Veranstaltung “Schlager unter dem Sternenhimmel” in der Kopernikus-Bar wurde wegen des nach dem Ablegen zu erwartendem Windes und den wenig sommerlichen Temperaturen in das Innere, nämlich in die Pazifik Lounge gelegt. Obwohl das unserer Meinung nach keine großartige Verbesserung der Situation bedeutet, da es in der Pazifik Lounge schon immer ständig eisekalt ist. Die Klimaanlage läuft immer volle Pulle. Dass sei wegen des Rauchens, das hier erlaubt ist, notwendig. So wurde es uns zumindest bei unserer letzten Fahrt in 2019/2020 begründet.

 

19. Reisetag – Donnerstag 06.01.2022 – Seetag

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Ein Workshop über und mit einem Sextanten, das klang interessant, also habe ich mich angemeldet.

 

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Neben mir erschienen etwa 15 weitere Teilnehmer zu dieser Veranstaltung. Bevor der eigentliche Sextant in Aktion trat, stellte der Dozent einen selbstgebastelten sogenannten Jakobsstab vor. Dieses sehr einfache Gerät dient der Winkelmessung und wurde vor der Erfindung des Sextanten in der Seefahrt verwendet. So wurde er etwa von Christopherus Columbus bei seinen Fahrten benutzt. Voller Hoffnung sah ich einem gelungenen Einstieg zu dem Thema entgegen.

 

 

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Der Dozent in Aktion mit dem Jakobsstab.
Allerdings brachte mich seine"Aktion" kein Stück weiter.


Allerdings waren die vom Dozenten abgegebenen Erklärungen unverständlich bzw. unvollständig und unstrukturiert. Die Didaktik des Dozenten und mein Verständnis waren nicht kompatibel. Bei der großen Teilnehmerzahl war außerdem zu erwarten, dass das selbst Ausprobieren von Jakobsstab und Sextant eher minimalistisch ausfallen würde. Also verließ ich die Veranstaltung still und leise.

Ein späterer kurzer Blick in Wikipedia genügte, um die Funktionsweise des Jakobsstabs zu verstehen, dessen Grundlage auf etwas Geometrie und einfachen trigonometrischen Funktionen beruht.

 

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Die Ankunft, sowohl von Neptun ais auch des Baums wird von den Massen mit Spannung erwartet.


Der Höhepunkt des Nachmittags war die Übergabe des Wunschbaums an Neptun. In den vergangenen Jahren, wurde der Baum in einer Prozession durch das Schiff getragen und dann über Bord geworfen. (siehe hierzu auch meinen Reiseblogeintrag vom 6.1.2020 https://2020.pehoelzer.de/index.php?start=8)

 

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Für Getränke ist gesorgt. (Angebot: "Neptun Nektar“ zum Preis von € 3,90.)

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Es bedurfte enormes Durchsetzungsvermögen meinerseits, dass ich Neptun zumindest von hinten ablichten konnte.

 

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In diesem Jahr wurde der Baum nicht über Bord in den Atlantik geworfen. Man wolle für Segelyachten keine gefährlichen Hindernisse produzieren und außerdem das Meer nicht unnötig mit Papier und Bindfäden belasten. Also erschien Neptun nebst Gefolge persönlich, nicht wie sonst um die Äquatortaufe abzuhalten, sondern um den Baum in Empfang zu nehmen, und damit dann im Bauch der Artania zu entschwinden.

 

20. Reisetag – Freitag, 07.01.2022 – Seetag

Am Abend wurden wir vom Kreuzfahrtdirektor darüber informiert, dass es an Bord eine Person gibt, die positiv auf Corona getestet wurde. Auch ein anschließender PCR-Test sei positiv gewesen. Die betreffende Person sei sofort isoliert worden und befände sich in Quarantäne
Getestet wurden alle, die morgen an einem Ausflug teilnehmen wollen, deswegen konnte die Infizierung festgestellt werden. Mittlerweile seien auch alle Personen aus dem direkten Umfeld des Infizierten getestet worden. Alle Tests seien negativ.

 

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Die philippinischen Crew-Mitglieder, die meist im Gastro-Bereich arbeiten, sind begeisterte Musiker und Sänger. Und wenn sie die Gelegenheit haben zu musizieren und zu singen, so tun sie das mit großer Inbrunst

Beim Abendessen im Lido-Restaurant gab heute Angelo (Steward) mit seiner Gitarre ein Ständchen, einfach so, ohne besonderen Anlass, wie etwa ein Geburtstag. Sowohl seine Kollegen als auch das speisende Publikum waren hocherfreut über diese unterhaltsame Abwechslung. Die Zugabe “Wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord…“ sollte aber sicherlich keinen aktuellen Bezug zur Lage auf der Artania haben.

 

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Da ich nicht nachgefragt habe, ob ich die Kommentare hier im Blog verwenden darf, habe ich Namen und Profilbild geschwärzt.

Ich freue mich immer über Rückmeldungen über meinen Reiseblog. Gleich zwei Meldungen bezogen sich auf das Erlebnis mit dem Googleübersetzer, der ein Gericht auf der Speisekarte mit „Alte Kleidung“ übersetzt hat. Zum einen hat Thomas B. im Gästebuch des Blogs meine kulinarische Bildungslücke geschlossen. Ebenso hat Frau H. in einem entsprechenden Kommentar in der Artania-Gruppe in Facebook Google vollkommen rehabilitiert und dies auch mit einem Link zu Wikipedia belegt (https://de.wikipedia.org/wiki/Ropa_vieja?wprov=sfla1 ).

 

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... und solche Kommentare gehen natürlich runter wie Öl.

 

 

21. Reisetag – Samstag, 08.01.2022 – Leixões/Portugal

Heute früh, gleich nach dem Anlegen in Leixões, erfolgte eine Durchsage des Kreuzfahrtdirektors, dass alle Personen aus dem weiteren Umfeld des Infizierten getestet werden sollen. Dieser Personenkreis durfte die Kabinen nicht mehr verlassen und konnte sich das Frühstück auf die Kabine bestellen. Selbiges wurde dann vor der Kabine abgestellt.
Wer zu diesem Kreis gehört, hatte eine Nachricht im Briefkasten vor der Kabinentür. Natürlich haben wir sofort nachgesehen, aber unser Briefkasten war leer.

Für den Nachmittag wurde den ca. 400 Passagieren, die keine Ausflüge gebucht hatten und demzufolge auch nicht für den Landgang getestet wurden (denn diese Passagiere dürfen ja nicht selbstständig raus), ein Testangebot in Aussicht gestellt.

Es kam die Diskussion auf, was “Angebot“ bedeuten sollte. Die eine Theorie besagte, dass man den Test bezahlen müsse, aber niemand verpflichtet sei, sich auch testen zu lassen. Die andere Theorie besagte, dass der Test kostenlos ist, aber aus rechtlichen Gründen niemand gezwungen werden kann, sich testen zu lassen.

Der Kreuzfahrtdirektor konnte auf Nachfrage dann die Frage klären. Solange er keine Preise nenne, ist eine Sache kostenlos. Bei einer seiner nächsten Durchsagen warb er noch mal ausdrücklich für den kostenlosen Test. Allerdings blieb ein Bodensatz von ca. 10% dem Test fern. Für jemanden mit Erkältungserscheinungen ist ein Fernbleiben durchaus nachvollziehbar. Bei einem positiven Ergebnis müssten sie sofort vom Schiff und an Land in Hotel-Quarantäne – und wer will das schon.
Aber die 90%, die sich testen ließen waren alle negativ.

 

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Natürlich durften wir “Freigänger“ auch hier in Leixões nicht an Land. Also mussten wir notgedrungen so tun, als wäre heute ein ganz normaler Seetag.

Aber ein bisschen über die Reling gucken durften wir schon.

 

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Der Atlantik schwappte ganz schön gewaltig über die Hafenmauer. Während der beiden vergangenen Seetage waren wir recht ordentlich durchgeschaukelt worden.

 

 

22. Reisetag – Sonntag, 09.01.2022 – Seetag

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Der starke Seegang seit gestern hielt die ganze Nacht an und sollte auch tagsüber nicht nachlassen.

Heute wurde der allseits beliebte Bayerische Frühschoppen zelebriert, allerdings in einer sehr abgespeckten Form. Zum einen konnte er wegen des schlechten Wetters sowieso nicht draußen an der Kopernikus Bar abgehalten werden und eine Selbstbedienung wie an den bei dieser Festivität sonst üblichen Buffets mit Weißwürsten, Schweinsbraten, Brezen, Obatzter etc. war ja wegen Corona auch nicht möglich. Also wurde die Veranstaltung in den zwei Restaurants „Artania“ und „Vier Jahreszeiten“ abgehalten. Bei den Kellnern konnten wir fix und fertig konfigurierte Vesper-Teller bestellen, unter anderem:
Brauhausteller (Schweinsbraten und Knödel) und Weißwurst-Vesper (2 Weißwürste plus Brezen).

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So gut es ging wurde versucht Biergartenatmosphäre zu schaffen.


Das Bier wurde wie üblich als Freibier verteilt und der Kapitän gehüllt in bayerische Kluft ließ es sich nicht nehmen, von Tisch zu Tisch zu gehen, um mit den Gästen zu Prosten (er hatte alkoholfreies Weizenbier im Glas), während der Bordfotograf den Prost-Vorgang mit der Kamera festhielt.

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Der Kapitän Morten Hansen bei seinem Prost-Rundgang.

 

Am späten Nachmittag wurden wir unterrichtet, dass für die Einreise nach Deutschland Formalitäten notwendig sind, die wir beachten müssen, da Spanien und Portugal seit dem 23.12.2021 zum Hochrisikogebiet erklärt wurden. Am besten wäre es, die Formalitäten über die Internetseite https://www.einreiseanmeldung.de zu tätigen. Diese Seite sei auch frei geschaltet worden, damit die Gäste kein Datenpaket für das Artania-WLAN kaufen müssen. Alternativ könnte man auch ein Papierformular ausfüllen und dieses zu Hause dann an eine bestimmte Adresse schicken. Allerdings müsse man zu Hause erst mal in Quarantäne und wie man da wieder rauskommt, müsste man dann irgendwie mit dem zuständigen örtlichen Gesundheitsamt ausklüngeln. Also besser mit Internet.


Blöd war jetzt aber, dass sich beim Internetformular nach Schritt 5 (von 9) irgendetwas ereignete, was von dem Gratiszugang nicht abgedeckt war und die Sache somit abrupt mit einer Fehlermeldung endete und alle Mühe nicht nur kostenlos, sondern auch umsonst war.

Daraufhin wurden wir auf eine Lösung vertröstet, die morgen bei der üblichen 10-Uhr-Ansprache von Kreuzfahrtdirektor und Kapitän verkündet werden sollte.

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23. Reisetag – Montag,10.01.2022 – Seetag

Der starke Seegang, den wir in den letzten beiden Tagen während der Passage durch die Biskaya hatten, hat sich mittlerweile gelegt.

Um 10 Uhr kam dann die Durchsage, dass jeder Gast ein Internetkontingent von 150 MB erhält, damit er das maledeite Einreiseformular bewältigen kann. Hierzu bat der Kreuzfahrtdirektor noch um etwas Geduld, weil noch die Zettel mit den Passwörtern für den Internetzugang gedruckt werden müssen. Wenn es so weit wäre, würde er sich noch einmal melden.

Was an der Aussage “Wartet noch …“ des Kreuzfahrtdirektors nicht zu verstehen war, weiß ich nicht. Jedenfalls begann augenblicklich überall eine operative Hektik. Der Versuch, den Kampf gegen das Formular zu gewinnen, musste ja zu diesem Zeitpunkt scheitern, da die “Gutscheine“ (die sogenannten Tickets) für die Internetzugänge noch gar nicht verteilt wurden. Dennoch standen in der Bibliothek,


in Harry‘s Bar

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und allüberall auf dem Schiff wild diskutierende Grüppchen beisammen.

Als die Zettel mit den Zugangangscodes an der Rezeption abgeholt werden konnten, konnte das Formularproblem endlich richtig und ernsthaft angegangen werden. Nun aber traten, was zu befürchten war, die echten Schwierigkeiten zu Tage.

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Man erhielt während der Eingabe in das Online-Formular eine E-Mail mit einem Bestätigungscode, der wiederum in das Formular eingetragen werden musste. Dann kam noch eine Mail mit einer Pin, die gebraucht wurde, um den QR-Code für erfolgte Impfungen hochladen zu können. Bis dahin konnte schon mal sehr viel schief gehen. Und was schief gehen kann, geht schief.
Aber dann das erforderliche Hochladen eines QR-Codes war die größte Falle, um zu scheitern. Die meisten hatten den QR-Code in der Corona- oder Luca-App und nicht in einer stinknormalen jpg- oder pdf-Datei. So eine Datei ist aber Grundvoraussetzung für das “Hochladen“. Und selbst wenn so eine Datei irgendwo auf dem Smartphone liegt, besteht die große Kunst darin, diese im Verzeichnisdschungel zu finden. Ich fürchte, das geht bei vielen nicht gut. Rund um mich herum sitzen schwitzende Leute, aber auch wenn ich jetzt weiß, wie es geht, kann ich nicht für jeden Einzelnen Support machen. Da kommt auf die armen Phoenix-Leute noch viel Arbeit zu.

 

 

24. Reisetag – Dienstag, 11.01.2022 – Seetag

Der Schiffsarzt Dr. Wolfgang Roeske hatte für heute Nachmittag diejenigen Gäste zu einem kleinen Treffen geladen, die auch vor zwei Jahren auf der Artania waren, als an Bord die Coronafälle aufgetreten sind und die Passagiere aus Fremantle-Perth/Westaustralien mit vier Maschinen nach Deutschland evakuiert wurden. Immerhin waren von den damals 800 Passagieren 14 bei dieser Kanaren-Reise mit dabei.

Dr. Roeske konnte zu den damaligen Ereignissen einiges an Hintergrundinformationen geben, denn er war auch damals als Bordarzt auf der Artania.
Hinter den Kulissen wurde damals ziemlich heftig gewirbelt, damit wir ausfliegen konnten. Es war nur einer Reihe glücklicher Umstände und Zufällen zu verdanken, dass wir nicht einfach aufs offene Meer gejagt wurden, gemäß dem St. Florian-Prinzip: "Legt an wo Ihr wollt, aber nicht bei uns." Was das mit Corona an Bord bedeutet hätte, mag man sich gar nicht vorstellen.

 

Bevor die Reise morgen zu Ende geht, möchte ich nicht versäumen, noch ein paar Tricks und Tipps zu verraten, die für das Leben an Bord durchaus von Nutzen sein können.

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Da die Kabinen ziemlich klein sind (es sei denn, man hat eine Suite gebucht), gibt es naturgemäß wenig Ablagefläche für Sachen, nach denen man oft und ständig greifen möchte. Anstatt diese Dinge in die vorhandenen Schubladen und Schränke zu verstauen, wo sie dann meist erst nach etwas “Wühlen“ wiedergefunden werden, haben wir einen sogenannten “Organizer“ oder "Utensilo" mitgebracht. Der passt haargenau an die Tür des großen Kleiderschranks, wo man ihn einhängen kann. Und in den Taschen dieses Organizers stecken nun griffbereit die Dinge des täglichen Gebrauchs.

 

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Zusätzlich zum Organizer haben wir auch einen Türhaken mitgebracht. Aber weder die Kabinentür noch die Badezimmertür sind für das Einhängen dieses Geräts geeignet, weil sie hierfür einfach zu “dick“ sind. Aber an der Türe des Kühlschranks funktioniert das Teil einwandfrei. An den Haken hängen ebenfalls Dinge, die man schnell mal greifen will, wie zum Beispiel die Masken, ein Schuhlöffel oder meine Kappe, die ich gerne bei Landgängen trage.
(Hatte ich schon erwähnt, dass private Landgänge nicht mehr… ?)

 

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Es gibt auch magnetische Haken, die stark genug sind, um einen Schirm oder ein Fernglas zu halten.  Die Kabinen der Artania sind sehr “magnetfreundlich“, weil praktisch an jeder Wand die Magnete haften. Anders ist es bei der Amadea, hier gibt es nur wenige Stellen an den Wänden, an denen man Magnete anbringen kann.

 

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Aber nicht nur kräftige Magnete können von Nutzen sein, sondern auch Schwächere und Kleinere. Damit kann man z. B. prima die Reiseroute, Fotos oder Notizen an die Wand pinnen.

 

Die Badezimmer sind wie die Kabineneinrichtung relativ neu und gut gelungen. Allerdings kann der Boden der Duschkabine sehr glatt werden, insbesondere wenn er nass ist und ganz besonders, wenn sich Schaum- und Seifenreste auf dem Boden befinden. Wenn dann noch etwas Seegang herrscht, wie es vorgestern der Fall war, ist das nicht ungefährlich.

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Aber wir haben eine einfache Abhilfe gefunden. Wir haben Antirutschunterlagen dabei. Sie stammen von einer Rolle, von der wir sie zu Hause zurechtgeschnitten haben. So können wir bei schwankendem Schiff beruhigt Sachen auf Schreib- und Nachttisch abstellen, ohne Gefahr zu laufen, dass sie auf den Fußboden rutschen. Solch eine Unterlage haben wir mal probeweise in der Duschkabine ausgelegt und siehe da, das funktioniert prima. Man steht darauf wie ein Fels in der Brandung. Noch etwas größer könnte der Antirutschschutz für die Dusche durchaus sein, aber diese Unterlage war ja auch nur für den Schreibtisch gedacht. Bei der nächsten Reise werden wir ein passendes Stück für die Artania-Dusche in unserem  Reisegepäck haben.

 

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Nach dem Duschen kann man die Unterlage einfach auswringen, zusammenlegen und für den nächsten Duschvorgang wieder verwenden.

 

Um unnötigen Stromverbrauch in den Kabinen zu vermeiden, wurde zusammen mit der bereits erwähnten Erneuerung der Kabinen auch das in vielen Hotels verwendete Konzept realisiert, dass die Zimmerkarte (hier Bordkarte) in einen Schlitz gesteckt werden muss, um Licht zu machen.


Verlässt man das Zimmer/die Kabine, muss die Zimmerkarte/der Bordausweis aus besagtem Schlitz gezogen und mitgenommen werden, damit man auch wieder ins Zimmer kommt. So ist automatisch gewährleistet, dass nicht vergessen werden kann, brennendes Licht auszumachen.
Eigentlich eine prima Sache. Allerdings gibt es dabei auf der Artania einen Haken.

Nicht nur das Licht und der Fernseher werden dann vom Strom getrennt, sondern auch alle Steckdosen. Und an denen hängen meist Ladegeräte.

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Nicht nur Smartphones, sondern auch Laptop, Zahnbürste, E-Book, Smartwatch
und sonstiger Schnickschnack müssen immer wieder aufgeladen werden.

 

Insbesondere laden wir gerne unsere Smartphones während des Frühstücks noch vollständig auf, wenn wir anschließend einem Landgang unternehmen wollen (wenn man uns überhaupt raus lässt. …). Dumm gelaufen mit dem Aufladen, wenn die Steckdose während der Abwesenheit in der Kabine keinen Saft mehr hat.

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Abhilfe schafft hier jede beliebige Karte im Scheckkartenformat, in unserem Fall die Payback-Karte. Es funktioniert aber auch mit einem rechteckigen Pappstreifen – rein in den Schlitz und die Kabine steht wieder unter Strom.

 


Bezüglich Essen und Trinken braucht man sich um nichts kümmern, es ist ja für alles gesorgt, mit einer Ausnahme.

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Es gibt auf den Tischen in den Restaurants keine Salzstreuer, sondern stattdessen eine Salzmühle mit sehr grobem Salz, das nach dem Mahlvorgang immer noch recht grob ist. Eine Salzmühle ist eben kein Salzstreuer, sondern muss eher unter der Rubrik “Lifestyle“ eingeordnet werden und ist damit nicht unbedingt alltagstauglich. Dosiertes Salzen z.B. des Frühstückeis ist damit nicht möglich.

 

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Deshalb haben wir von zu Hause einen ganz gewöhnlichen ordinären Salzstreuer mitgebracht, der sich jeden Tag bewährt hat.

Der Pfeffer kommt übrigens auch aus einer Mühle und ist recht grob, aber damit kommen wir gut zurecht.

 

25. Reisetag – Mittwoch, 12.01.2022 – Hamburg/Deutschland (Heimfahrt)

Pünktlich um 8:00 Uhr legten wir am Cruiseterminal in Hamburg-Altona an.

Eigentlich wäre die Artania jetzt auf Weltreise. Und eigentlich wären wir mit dabei. Eigentlich wäre der heutige Hafen auf den San Blas Inseln von Panama. Und eigentlich wären erst knapp 17% dieser Weltreise vorbei.

Aber wie sagte einmal ein bekannter deutscher Politiker: „Wäre, wäre – Autofähre!“ (oder so ähnlich).

Also ließen wir uns mit einem Taxi zum Bahnhof Hamburg-Dammtor fahren und von dort mit dem ICE nach Frankfurt und das letzte kurze Stück nach Eschborn-Niederhöchstadt mit einem Taxi.

Fazit dieser Reise?

Es war eine Kreuzfahrt mit Abstrichen, das war uns bereits bei der Buchung klar. Aber der Wunsch auf dem Meer wieder Schiff zu fahren, war größer als die Bedenken bezüglich der corona-bedingten Einschränkungen. Sowohl wir als auch Phoenix haben das Bestmögliche daraus gemacht und es war eine schöne Reise.

Mehr als ärgerlich war allerdings die Entscheidung von Phoenix, die Zusage, individuelle Landgänge zu ermöglichen, solange es keine gegenteiligen behördlichen Einschränkungen gibt, im Nachhinein zu kippen. Beim Ändern von Spielregeln während des Spiels bleibt ein Beigeschmack und das hat die bis dahin sehr schöne Reise doch erheblich getrübt.

In 11 Monaten, am 13. Dezember 2022, soll die große Reise „Rund um Afrika“ starten, die wegen Corona um 2 Jahre verschoben werden musste. Wir hatten diese Reise für 2020 gebucht und haben uns nach 2022 mitverschieben lassen. Aber ob die Reise tatsächlich stattfinden kann? Große Zweifel sind angebracht.

Vielleicht müssen wir als Alternative wieder eine dreiwöchige Fahrt über Weihnachten und Neujahr zu den Kanaren machen.

Wie bei meinen Blogs aus der Vergangenheit gibt es auch hier ein Gästebuch. Ich freue mich über Ihren Eintrag, Ihr Feedback und über Anregungen. Aber  auch für Kritik ist im Gästebuch genügend Platz.

 

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Peter Hölzer (*23.12.1953) ist der Blogger

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Gesine Thieme
Hurra
Hurra,es geht wieder los, freue mich Sie wieder auf der Weltreise begleiten zu dürfen,viel Freude bei Ihrer Kreuzfahrt und Grüße an ihre Frau
Mittwoch, 14. Dezember 2022

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